Lade Inhalt...

Killer am Strand

von Alfred Bekker (Autor:in)
©2015 50 Seiten

Zusammenfassung

Killer am Strand - Zehn kurze Kriminalstories.
Krimis von Alfred Bekker: Harte Privatedetektive, skurrile Ermittler, skrupellose Verbrecher und hammerharte Pointen – das findet sich in den Krimis dieses Bandes. Mal lokal, mal international, mal amerikanisch – aber immer spannend.

Der Umfang entspricht 50 Taschenbuchseiten.

Inhalt:

Killer am Strand

Eine günstige Gelegenheit

In letzter Sekunde

Die Entführung

Ein unbestechlicher Zeuge

Zum Wohl!

Das Geständnis

Ein sicheres Alibi

Schüsse aus der schwarzen Limousine

Eine Leiche für den Richter

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Alfred Bekker

Killer am Strand - Zehn kurze Kriminalstories

––––––––

Krimis von Alfred Bekker: Harte Privatedetektive, skurrile Ermittler, skrupellose Verbrecher und hammerharte Pointen –

das findet sich in den Krimis dieses Bandes. Mal lokal, mal international, mal amerikanisch – aber immer spannend.

Der Umfang entspricht 50 Taschenbuchseiten.

Inhalt:

Killer am Strand

Eine günstige Gelegenheit

In letzter Sekunde

Die Entführung

Ein unbestechlicher Zeuge

Zum Wohl!

Das Geständnis

Ein sicheres Alibi

Schüsse aus der schwarzen Limousine

Eine Leiche für den Richter

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© by Authors, Cover Firuz Askin

© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de

Killer am Strand

(von Alfred Bekker)

––––––––

Sie stand zitternd am Fenster und schrak zusammen, als sie den Mann vom Strand her kommen sah. Vielleicht der Killer!, dachte sie und fasste den Revolver fester. Seit drei Wochen schon wohnte die junge Frau in dem Ferienhaus mit der traumhaften Lage. Kaum hundertfünfzig Meter waren es bis zum Strand. Sie hatte einfach das Fenster ausgehebelt und war eingestiegen. Um diese Jahreszeit war es hier sehr einsam. Es schien genau der richtige Ort zu sein für das, was sie vorhatte -

unterzutauchen. Der Mann kam auf das Haus zu und sie schluckte. Die Lohn-Killer der Mafia finden jeden!, ging es ihr heiß durch den Kopf.

Wahrscheinlich war es eine Illusion gewesen, zu glauben, sich auf Dauer vor ihnen verkriechen zu können. Ich habe einfach Pech gehabt und zuviel gesehen!, schoss es ihr durch den Kopf. Ich bin Zeugin eines Mafia-Mordes und deshalb können sie mich nicht am Leben lassen...

Aber sie hatte den Revolver in ihrer Hand.

In der nächsten Sekunde hörte sie das Geräusch an der Tür...

*

Joe Wellman drehte den Schlüssel herum und öffnete die Tür des Ferienhauses. Im nächsten Moment blickte er in die blanke Mündung eines Revolvers.

"Keine Bewegung!", sagte die Stimme einer jungen Frau. Joe musterte sie von oben bis unten. Sie war sicher nicht älter als zwanzig und ihre Hände, die den Revolvergriff umklammerten, zitterten leicht.

"Was machen Sie hier?", fragte sie.

"Ich wohne hier", sagte Joe. "Ich habe das Haus für eine Woche gemietet... Es muss hier irgend eine Art von Versehen vorliegen. Wollen Sie meinen Mietvertrag sehen?"

Sie atmete tief durch, dann senkte sie die Waffe. "Ich dachte schon, Sie wären..."

"Ein Einbrecher?" Er lächelte matt.

Sie zuckte die Achseln.

"Es ist ziemlich einsam hier in der Nachsaison."

"Man hat seine Ruhe."

"So kann man es auch sehen."

"Ich heiße Joe. Joe Wellman." Er reichte ihr die Hand und sie nahm sie zögernd.

"Rita", murmelte sie, sagte ihren Nachnamen aber nicht. Immerhin steckte sie ihre Waffe in die Tasche ihrer weiten Jacke. Joe trat ein und stellte

seine Sporttasche auf den Boden. Dann zog er seinen Mietvertrag aus der Gesäßtasche und hielt ihn

ihr unter die Nase.

"Hier, mir ist dieses Haus vermietet worden,da gibt es keinen Zweifel. Zeigen Sie mir mal Ihren!"

"Ich weiß nicht genau, wo er ist", wich sie aus.

Joe betrat indessen das kleine, aber gemütliche Wohnzimmer mit dem Kamin. Er griff zum Telefon und begann, eine Nummer zu wählen. Rita folgte ihm.

"Was haben Sie vor?"

"Ich rufe den Kerl an, der für diesen Schlamassel verantwortlich ist, um mich bei ihm zu beschweren! Schließlich kann man eine Wohnung nicht einfach zweimal vermieten!"

"Lassen Sie das!", bestimmte sie und legte dabei ihre Hand dorthin, wo sonst der Telefonhörer lag.

Joe runzelte die Stirn.

Dann hängte er den Hörer in die Gabel. "Sie haben sich hier gar nicht eingemietet, nicht wahr?

Darf ich raten? Sie sind hier eingestiegen, weil Sie geglaubt haben, daß in der Nachsaison niemand hier ist..."

"Und wenn?" Ihre Stimme klang feindselig.

Er sah sie an und packte sie blitzschnell am Arm. Dann griff er in ihre Jackentasche, zerrte ihren Revolver heraus und ließ sie los. Sie rieb sich den Arm und wich vor ihm zurück.

"Was wollen Sie von mir?", fragte Rita.

"Setzen Sie sich", sagte Joe, während er die Waffe öffnete und die Patronen in seine Hand fallen ließ und einsteckte. Dann warf er ihr den

Revolver zu und sie fing ihn auf. "Sie sind auf der Flucht!" Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. "Fragt sich nur, vor wem. Vielleicht vor der Polizei?""

Sie sah ihn erstaunt an. "Ich..."

Joe langte erneut zum Telefonhörer.

"Was soll das?", rief sie.

"Ich habe mir gerade überlegt, dass ich vielleicht am besten die Polizei anrufe."

"Tun Sie das nicht!"

"Und warum nicht?"

"Ich... Ich werde Ihnen die Wahrheit sagen!"

Rita ließ sich in einen der Sessel fallen. "Ich bin wirklich auf der Flucht. Aber nicht, weil ich etwa aus dem Gefängnis ausgebrochen bin..."

Joe hob mißtrauisch die Augenbrauen. "Sondern?"

Sie überlegte fieberhaft. Was sie jetzt brauchte war eine plausible Geschichte.

"Ich bin auf der Flucht vor meinem Mann", erzählte sie. "Ich will mich von ihm scheiden lassen. Er ist jähzornig und schlägt mich. Und für

den Fall, dass ich ihn verlasse, hat er mir angedroht, mich zu töten!"

Er nickte. "Daher die Waffe..."

"Nein, die Waffe habe ich hier im Haus gefunden.

Sie muss dem Besitzer gehören."

"Hm", machte er. Er schien sich noch nicht entschieden zu haben, ob er ihr glauben sollte.

"Warum gehen Sie nicht zur Polizei?", fragte er.

"Ich war dort. Aber der Beamte hat mir klipp und klar gesagt, dass er erst zuständig sei, nachdem ein Verbrechen geschehen wäre. Alles andere sei ein Fall für den Familienrichter." Sie seufzte.

"Begreifen Sie nun, weshalb ich hier eingebrochen bin? Ich habe gerade noch zwanzig Dollar in der Tasche." Wenn er mich hätte umbringen wollen, dann hätte er das längst tun können, dachte Rita. Wahrscheinlich war dieser Mann wirklich nur ein harm-loser Urlauber. Sie atmete tief durch. "Ich werde jetzt besser gehen", sagte sie.

"Und wohin?" Er sah an ihr hinab und schien Mitleid mit ihr zu haben. Schön, dachte sie. Meine Geschichte scheint ihn überzeugt zu haben.

Joe zuckte die Achseln. "Mit zwanzig Dollar kommt man nicht weit.Bleiben Sie erst einmal hier. Das Haus hat zwei Etagen und ist sowieso viel zu groß für mich alleine... Haben Sie

Hunger? Ich habe ein paar Konserven mitgebracht."

Sie hatte großen Hunger und so sagte sie:

"Okay, in Ordnung."

*

Joe stand in der Küche und betätigte sich als Amateur-Koch. Rita sah ihm dabei nachdenklich zu.

Schließlich sagte sie: "Sie wollen sicher, dass ich mit meinen Sachen in die obere Etage gehe. Das ist schon in Ordnung. Ich werde meine Sachen gleich dorthin bringen!" Und damit ging sie hinaus. Sie hatte nicht viele Sachen, daher brauchte sie nicht lange. Als sie die Treppe hinunterkam, hörte sie Joe telefonieren und blieb auf dem Absatz stehen.

"Ich glaube, sie ist es", sagte Joe in gedämpftem Tonfall. "Es war Zufall, dass ich sie gefunden habe und sie hat sich auch alle Mühe gegen, ihr Äußeres zu verändern - aber ich glaube es gibt kaum einen Zweifel. Was soll ich jetzt tun?" Joe schwieg einige Augenblicke lang, dann sagte er: "Okay, wird erledigt!" Er legte auf.

Rita schlich indessen wieder hinauf.

"Das Essen ist fertig", rief Joe wenig später.

"Ich komme!" Er hatte ihr zwar die Patronen aus dem Revolver entfernt, aber sie wußte, wo sie neue finden konnte. Rita hatte die Waffe in einer Schublade im oberen Schlafzimmer gefunden und dort waren noch Patronen. Sie lud die Waffe nach und ging nach unten. Joe blickte auf und staunte nicht schlecht, als er in den Revolverlauf blickte.

"Was soll das?", sagte er. "Ich dachte, das hätten wir hinter uns!

Setzen Sie sich und essen

Sie!" Er hatte den Tisch gedeckt und es roch gut.

"Sie sind der Killer!", flüsterte sie.

Joe runzelte die Stirn. "Was?" Er erhob sich.

"Keine Bewegung!" Sie feuerte zur Warnung einen Schuss dicht über seinen Kopf. Wahrscheinlich würde niemand den Knall hören, so einsam, wie es hier im Moment war. In einer Ecke stand Joes Tasche. Rita öffnete sie, wühlte etwas in Joes Sachen herum und fand schließlich einen Umschlag.

Darin befanden sich Fotos und eine Art Steckbrief über sie. Die Fotos waren alt. Rita hatte darauf eine andere Haarfarbe und sah auch sonst ganz anders aus. Aber sie hatten Joe gereicht.

Rita fand auch eine Waffe.

"Also doch!", sagte sie.

"Hören Sie, ich weiß nicht, was im Augenblick in Ihrem Kopf vorgeht, aber..."

Es war das Letzte, was Joe Wellman zu sagen im Stande war. Rita hatte abgedrückt. Einen Moment lang stand sie wie angewurzelt da, dann besann sie sich. Wenige Augenblicke später hatte sie ihre Sachen zusammengepackt und stürzte durch die Tür nach draußen. In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander. Sie fragte sich, wie sie ihre weitere

Flucht mit zwanzig Dollar organisieren sollte...

Dann drang auf einmal ein wohlbekanntes Geräusch durch das Meeresrauschen. Polizeisirenen! Sie schienen von allen Seiten zu kommen. Rita stand wie zur Salzsäule erstarrt da und schluckte.

*

"Wir haben die Frau festgenommen!", meldete einer der Beamten dem Einsatzleiter, der erst kam, als alles schon vorbei war. "Sie ist zurück auf dem Weg in die psychiatrische Anstalt, aus der sie ausgebrochen ist."

Der Einsatzleiter nickte. Diese Frau litt unter der Wahnvorstellung, von Mafia-Killern verfolgt zu werden, so hieß es in den Fahndungsunterlagen.

Drei Menschen hatte sie bereits in vermeintlicher Notwehr umgebracht...

"Im Haus war übrigens ein Toter", berichtete der Beamte weiter. "Vermutlich handelt es sich um den Privatdetektiv, der die Frau aufgestöbert und bei uns angerufen hat..."

Eine günstige Gelegenheit

(von Alfred Bekker)

––––––––

"Nicht, Michael!", hauchte Lisa Fahrner und versuchte, sich aus der stürmischen Umarmung zu befreien. Aber Michael Koenig war ein kräftiger Mann.

"Wenn uns jemand sieht...", murmelte sie. Sie hatten sich während einer Party, die Robert Fahrner - Lisas Mann - gab, in ein Nebenzimmer

entfernt. Aber es waren viele Gäste im Haus und jederzeit konnte es geschehen, dass jemand sich hier

her verirrte. Und das war so ziemlich das Schlimmste, was ihnen beiden passieren konnte. Ihr Verhältnis musste unter allen Umständen geheim bleiben. Für Lisa war dies so furchtbar wichtig, weil sie sonst damit rechnen musste, dass ihr Mann sich von ihr scheiden ließ. Und in diesem Fall bekam sie laut Ehevertrag nichts weiter, als eine magere Abfindung. Von dem mehrere Millionen schweren Unternehmen, das Robert Fahrner sein eigen nannte, würde sie nichts bekommen. Und Michael Koenig war einer von Robert Fahrners leitenden Angestellten und natürlich alles andere als neugierig darauf, seine Karriere vorzeitig beendet zu sehen.

"Wir müssen vernünftig sein, Michael!", sagte Lisa.

"Es wäre mir lieber, wir würden endlich reinen Tisch machen! Du lässt dich scheiden, ich suche mir eine andere Stellung...", erwiderte Koenig.

"Nein, Michael. Ich könnte nicht mehr in den kleinen Verhältnissen leben, aus denen ich komme!"

Koenig fluchte innerlich. Er wusste, dass er Lisa niemals dasselbe bieten konnte, wie Robert Fahrner.

"Wenn Robert tot wäre", murmelte er, "dann wären unsere Probleme gelöst. Du würdest die Firma erben und wir könnten zusammen ein neues Leben beginnen."

"Soetwas darf man gar nicht zu Ende denken!", stieß Lisa hervor.

Koenig runzelte die Stirn. "Willst du eigentlich wirklich noch Jahrzehnte mit einem Mann zusammenleben, den du nicht mehr liebst?"

"Michael! Nicht jetzt! Heute wollen wir feiern und keine Probleme wälzen, ja?"

In diesem Moment zuckten sie beide zusammen. Sie hatten ein Geräusch an der Tür gehört, die einen Spalt weit offen stand. Koenig ging mit energi-schen Schritten dorthin, riss die Tür auf und sah einen Mann in einem knitterfreien weißen Anzug.

"Oh, enschuldigen Sie...", stotterte dieser.

"Wer sind Sie?", fragte Michael Koenig scharf.

"Ich bin vom Party-Service", erwiderte der Mann.

"Und was machen Sie hier an der Tür?"

"Ich suche Herrn Fahrner! Es hieß, er sei hier in der oberen Etage..."

*

Am nächsten Morgen war Sonntag und Michael Koenig hatte eigentlich gedacht ausschlafen zu können.

Doch es kam anders. Das Telefon klingelte ihn aus dem Bett. Es war Lisa. "Was ist los?"

"Michael! Etwas Furchtbares ist geschehen! Die Polizei ist hier und..." Sie redete wirr durcheinander. "Robert ist tot!", brachte sie schließlich

heraus. "Und jetzt ermittelt die Mordkommission..."

"Ich komme vorbei!"

"Nein, tu das ja nicht! Es ist besser, wenn du nicht weiter in Erscheinung trittst. Wenn herauskommt, dass wir ein Verhältnis haben, dann wird man eins und eins zusammenzählen..."

"Lisa!"

"Ich muss jetzt Schluss machen, sonst errege ich Verdacht..." Sie legte auf.

Lisa Fahrner hatte anscheinend das in die Tat umgesetzt, woran Michael nur zu denken gewagt hatte: Sie hatte ihren Mann ermordet. Und ich habe sie wahrscheinblich auch noch dazu ermutigt!, durchschoss es ihn wie ein Blitz!

Michael Koenig sah Lisa in den nächsten Tagen nicht. Sie mussten sehr vorsichtig sein... Aber offenbar hatte alle Vorsicht nichts genützt, denn

nach ein paar Tagen besuchte ein Mann von der Mordkommission Koenig in seinem Firmenbüro. Er hieß Meyer und machte einen gemütlichen Eindruck. Aber seine Fragen waren knallhart.

"Ihr Chef ist - wie Sie sicher erfahren haben -

vergiftet worden. Er hatte sich mit einem Glas Whiskey in sein Arbeitszimmer zurückgezogen, um noch ein paar Verträge durchzusehen, während die meisten Gäste wohl schon gegangen waren."

"Ja, er war ein fleißiger Mann..." sagte Koenig.

"Wir glauben, dass seine Frau ihn umgebracht hat." "Aber...", stammelte Koenig. "Warum?"

"Aus Habgier... und vielleicht auch aus Liebe!

Wir haben mit einem Mann vom Party-Service gespro-chen, der an jenem Abend im Haus der Fahrners engagiert war... Er hat durch Zufall ein Gespräch zwischen Ihnen und Frau Fahrner mitbekommen..."

Mein Gott!, dachte Koenig. Er weiß es! Alles!

"Vielleicht sollten Sie mir besser jetzt ein paar Dinge erklären", fuhr Meyer fort und Koenig nickte.

Details

Seiten
Jahr
2015
ISBN (ePUB)
9783738901467
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2018 (April)
Schlagworte
killer strand

Autor

  • Alfred Bekker (Autor:in)

Zurück

Titel: Killer am Strand