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Eis in den Bergen

von Alfred Bekker (Autor:in)
©2015 22 Seiten

Zusammenfassung

Eine mörderische Rechnung geht nicht auf, weil sie die Naturgesetze nicht miteinbezieht - darum geht es in diesem Kurz-Krimi von Alfred Bekker.

Eine Villa in der Münchener Rauheckstraße, ein Ferienhaus mit Aussicht auf einen idyllischen Bergsee, nur eine halbe Stunde von der Großstadt entfernt... Dr. Anton F. Seidl fand, dass er es in den letzten Jahren zu einigem Wohlstand gebracht hatte. Und das, obwohl er keinesfalls Schönheitschirurg oder Zahnarzt war - sondern Tiermediziner. Und die standen normalerweise vom Einkommen her an unterster Stelle der medizinischen Zunft, es sei denn, sie hatten sich auf das Kurieren kleinerer Wehwehchen von millionenschweren Rennpferden spezialisiert. Aber zu diesen Kreisen hatten Seidl die Beziehungen gefehlt.
Er atmete tief durch, blickte über den mustergültig gepflegten Garten seiner Villa.
Sollte er sich das wirklich von diesem miesen Erpresser kaputtmachen lassen?
Zur Polizei konnte er natürlich nicht gehen...
Da gab es nur eine Lösung.
Mord.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Eis in den Bergen

Kurz-Krimi von Alfred Bekker

 

Der Umfang dieses Buchs entspricht 18 Taschenbuchseiten.

 

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch

© by Author

© dieser Ausgabe 2015 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

www.AlfredBekker.de

postmaster@alfredbekker.de

 

 

1

Eine Villa in der Münchener Rauheckstraße, ein Ferienhaus mit Aussicht auf einen idyllischen Bergsee, nur eine halbe Stunde von der Großstadt entfernt... Dr. Anton F. Seidl fand, dass er es in den letzten Jahren zu einigem Wohlstand gebracht hatte. Und das, obwohl er keinesfalls Schönheitschirurg oder Zahnarzt war - sondern Tiermediziner. Und die standen normalerweise vom Einkommen her an unterster Stelle der medizinischen Zunft, es sei denn, sie hatten sich auf das Kurieren kleinerer Wehwehchen von millionenschweren Rennpferden spezialisiert. Aber zu diesen Kreisen hatten Seidl die Beziehungen gefehlt.

Er atmete tief durch, blickte über den mustergültig gepflegten Garten seiner Villa.

Hier war kein Grashalm an der falschen Stelle. Ein Gärtner kam regelmäßig dreimal die Woche, um alles in Ordnung zu halten und darüber hinaus die zahlreichen und häufig wechselnden gärtnerischen Sonderwünsche von Frau Seidl zu erfüllen.

Alles, was du hier siehst, wird dir vielleicht schon bald buchstäblich unter den Fingern zerrinnen!, ging es Seidl grimmig durch den Kopf. Der Puls schlug ihm bis zum Hals. Nein, du hast einfach zu lange dafür gekämpft, um jetzt aufzugeben! Jetzt musst du dir etwas überlegen, dich vielleicht sogar mit sehr harten Bandagen durchzukämpfen.

Seidl zuckte zusammen, als ihn von hinten eine Hand an der Schulter berührte.

"Was ist?", drang die Stimme seiner zweiten Ehefrau Veronika in sein Bewusstsein.

Seidl drehte sich ruckartig zu ihr herum. Sie war Anfang dreißig, er Anfang fünfzig. Ihr Gesicht war feingeschnitten mit hohen Wangenknochen. Das dunkle Haar fiel ihr bis weit über die Schultern. Zwei feste Brüste pressten sich gegen den enganliegenden Stoff ihres Pullovers. Manchmal musste er aufpassen, um sie nicht mit 'Franziska' anzureden - dem Namen seiner ersten Frau. Im Grunde war Veronika eine Art verjüngte Ausgabe seiner ersten Frau.

"Es ist nichts", behauptete Seidl.

"Du schwitzt ja!"

"Ja, mein Gott..."

"Mei, du siehst ja ganz blass aus!"

Eine der wenigen Dinge, die Seidl an seiner zweiten Frau störten war, dass sie unentwegt "mei" zu sagen pflegte. Während er selbst sich den niederbayrischen Dialekt, mit dem er aufgewachsen war, mühsam abgewöhnt hatte und spätestens seit seinem Studium in Hamburg nur noch 'nach der Schrift' redete, konnte Veronika ihre sprachliche Herkunft einfach nicht verleugnen.

"Mei, warum sagst denn nix? Hängt das vielleicht mit dem Reporter zusammen, der vorhin hier war?"

Seidl lächelte breit. "Das war nur ein Wichtigtuer", meinte er. "Der ist nur auf Skandale aus."

"Skandale? Mei, was will er denn dann von dir?"

"Ach, du kennst das doch. Da ist irgendwo mal wieder hormonverseuchtes Fleisch aufgetaucht und jetzt wollte dieser Kerl meine Meinung dazu wissen."

"Das war alles?"

"Ja, verdammt nochmal."

"Geh, Anton! Nun hab dich doch net so! Man wird ja wohl mal nachfragen dürfen."

Seidl atmete tief durch. "Mir geht es heute nicht besonders gut. Muss wohl am Fön liegen. Ich glaube, ich lege mich ein bisschen hin. Nachher habe ich nämlich noch einen wichtigen Termin..."

"Wollten wir heut' Abend net in die Oper?"

"Ja schon, aber..."

"Das wird also nix!"

"Nicht traurig sein. Geh ruhig allein hin oder nimm deine Freundin Karin mit, damit die Karte nicht verfällt!"

Seidl ging an ihr vorbei, trat dann durch die Terrassentür ins Haus.

In seinem Hirn arbeitete es fieberhaft.

Ich lasse mir meine Existenz nicht zerstören!, hämmerte es in ihm. Um keinen Preis...

 

 

2

Zwei Stunden später wählte Seidl vom Anschluss im Schlafzimmer aus eine Handynummer, die er von einer Visitenkarte ablas.

Es war die Karte des Journalisten.

Details

Seiten
Erscheinungsjahr
2015
ISBN (ePUB)
9783738900316
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2019 (Dezember)
Schlagworte
bergen

Autor

  • Alfred Bekker (Autor:in)

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Titel: Eis in den Bergen