Zusammenfassung
von Neal Chadwick
Zwei Banden halten den Landstrich in Atem. Und Grainger bekommt es mit beiden zu tun. Erst wird er von der einen Bande überfallen, dann will ihn der Boss der anderen für sich engagieren.
Aber Grainger geht seinen eigenen Weg. Und dann ist da noch die schwarzhaarige Catherine, deren Kurven jeden Mann um den Verstand bringen…
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Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
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Grainger greift zum Colt: Western
von Neal Chadwick
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Zwei Banden halten den Landstrich in Atem. Und Grainger bekommt es mit beiden zu tun. Erst wird er von der einen Bande überfallen, dann will ihn der Boss der anderen für sich engagieren.
Aber Grainger geht seinen eigenen Weg. Und dann ist da noch die schwarzhaarige Catherine, deren Kurven jeden Mann um den Verstand bringen...
Kapitel 1: Grainger und die schöne Catherine
Es war dunkel. Das Lagerfeuer war fast niedergebrannt.
Grainger erwachte jäh aus dem Schlaf.
Schüsse peitschen. Sie gingen dicht neben Grainger in den Boden.
Der große Mann rollte zur Seite.
Gerade noch hatte er fest geschlafen.
Wie aus dem Nichts war das dreckige Dutzend aufgetaucht. Männer, die nichts Gutes mit ihm im Sinn hatten.
Banditen und Gesindel.
Sie waren extrem geschickt dabei gewesen, sich an seinen Lagerplatz heranschleichen.
Grainger sah zu seinem Colt.
Einen Moment lang überlegte er, dorthin zu greifen und die Waffe aus dem aufgerollten Holster mit Gürtel herauszureißen.
Aber angesichts der ein Dutzend Mündungen, die auf ihn gerichtet waren, war das wohl mehr oder weniger Selbstmord. Und danach stand ihm nicht der Sinn.
Der Anführer der Gruppe war ein Mann mit schwarzem Bart.
Er hatte als Einziger keinen seiner beiden Colts gezogen, die er am Gürtel trug.
Zwei Colts - das Zeichen eines Killers!, dachte Grainger.
Aber da war noch etwas am Gürtel des Schwarzbarts.
Eine Peitsche.
“Was machst du hier in der Gegend, Fremder?”, fragte der Schwarzbart.”
“Ich bin auf der Durchreise.”
“Wohin?”
“Von hier nach dort.”
“Wie heißt du?”
“Mein Name ist Grainger.”
“Willst du in der Gegend bleiben?”
“Bei einem so netten Empfang würde ich mir das zweimal überlegen.”
Der Schwarzbart grinste. “Was du nicht sagst - Grainger.”
“Ja.”
“Hat Don Bennett dich angeheuert?”
“Ich weiß nicht, wer Don Bennett ist.”
“Ach - wirklich nicht?”
Der Schwarzbart nahm die Peitsche vom Gürtel.
Und dann schlug er zu.
Wie eine Schlange schnellte die Peitsche durch die Luft.
Schmerzhaft traf sie Grainger.
Immer wieder schlug der Schwarzbart zu.
“Deine Antworten gefallen mir nicht - Grainger. Du lügst mich an. Und ich hasse Lügner. Insbesondere dann, wenn sie für Don Bennett arbeiten.”
“Ich arbeite für niemanden", sagte Grainger.
“Ach, wirklich?”
“Wirklich.”
Die Peitsche knallte erneut.
Aber diesmal bekam Grainger sie zu fassen.
Er riss daran. Sehr kräftig, sehr schnell tat er dies. Der Schwarzbart taumelte auf ihn zu. Er ließ nicht los. Seine Hand krallte sich um den Peitschengriff. Um keinen Preis wollte er den Peitschengriff loslassen - und das war sein Fehler.
Grainger zog ihn auf sich zu, verpasste ihm einen Tritt, als er nahe genug heran war. Stöhnend ging der Schwarzbart zu Boden. Grainger schnellte vor und zog ihm beide Colts aus dem Doppelholster.
Das Gute war: Die anderen Halunken konnten nicht auf ihn schießen, ohne ihren Anführer zu treffen. Und das nutzte Grainger aus.
Er schoss drauflos.
Zwölf Mann für die zweimal sechs Patronen in den beiden Colts.
Eine knappe Rechnung.
Aber Grainger glaubte, keine andere Wahl zu haben.
Es war besser, diese Wette auf sein Leben einzugehen, als sich zu Tode peitschen zu lassen. Denn eines war klar: Der Schwarzbart hätte nicht aufgehört. In den Augen dieses Mannes hatte die pure Mordlust gelodert. Mordlust - und die Lust zu quälen.
Er tat das nicht, weil er damit einen Zweck verfolgte.
Der Schwarzbart tat das, was er tat, weil es ihm Freude machte. Eine perverse Art von Freude, die Grainger nicht nachvollziehen konnte.
Grainger feuerte. Der Erste aus der Bande sank getroffen zu Boden.
Den Colt in seiner Hand hatte er nicht abfeuern können.
Den zweiten Kerl erledigte Grainger einen Sekundenbruchteil später.
Die Schüsse folgten im schnellen Takt.
Einer nach dem anderen sank tot in Staub.
Grainger war ein verdammt guter Schütze.
Aber unter den gegebenen Umständen konnte er es sich auch nicht leisten, daneben zu schießen.
Der Schwarzbart wurde unterdessen von den Kugeln seiner Leute getroffen.
Er zuckte, schrie auf und starb.
Das ganze Gefecht dauerte nur wenige Augenblicke.
Dann lagen alle Schurken tot im Staub.
Alle bis auf einen.
Der Überlebende war ein Mann mit einer Narbe im Gesicht.
Grainger vermutete, dass sie von einem Messerkampf stammte.
Der Narbenmann richtete den Colt auf Grainger und drückte ab.
Es machte klick.
Die Waffe war leergeschossen. Grainger hob nun seinerseits den Colt in seiner Rechten. Den in der Linken ließ er gesenkt.
“Zwölf Kugeln in zwei Revolvern für zwölf Schweinehunde. Ich hoffe, du hast gut mitgezählt!”, sagte Grainger.
Der Narbenmann zitterte.
Er biss die Lippen aufeinander.
“Wer ist Don Bennett?”, fragte Grainger.
“Ein Rancher, der viel Land besitzt und es nicht verkaufen will.”
“Warum sollte Don Bennett sein Land verkaufen wollen?”
“Weil die Eisenbahn kommt.”
“Und für wen arbeitest du?”
Er gab keine Antwort.
Grainger sagte: “Ich frage kein zweites Mal."
“Ich arbeite für Frank McConnor.”
“Ich habe den Namen nie gehört. Aber ich nehme an, dass dieser Frank McConnor viel daran verdient, wenn die Eisenbahn kommt.”
“Das kann sein.”
“Geh zu diesem Frank McConnor. Richte ihm aus, dass er sich von mir fernhalten soll. Richte ihm außerdem aus, wer es war, der seine Männer erschossen hat.”
“Ja.”
“Der Name ist Grainger. Ein Name, den sich Frank McConnor merken sollte.”
“Ich werde ihm das sagen.”
“Das ist der einzige Grund, warum du noch lebst: Ich will, dass du ihm das sagst.”
“Gut.”
“Und jetzt geh!”
Grainger hob den Revolver.
Der Mann mit der Narbe im Gesicht taumelte zu seinem Pferd. Er stieg auf und dann ritt er davon.
Er preschte davon.
Grainger drückte den Revolver ab.
Es machte nur klick.
Da war keine Patrone mehr in der Trommel.
Gut, dass dieser Idiot nicht zählen konnte, dachte Grainger. Sonst hätte ich eine Kugel zu wenig gehabt!
*
“Er hat was bitte?" Frank McConnor war außer sich. Er glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen. “Was erzählst du da, Narbenmann? Dir hat wohl die Sonne zu sehr auf deinen verunstalteten Schädel geschienen.”
“Es ist wahr, was ich gesagt habe, Mister McConnor!”
“Dieser Grainger hat 11 Mann erschossen?”
“Er hätte auch mich erschossen, aber er brauchte noch einen, der dir die Botschaft überbringt!” Der Narbenmann schluckte. “Er hatte zwölf Kugeln in zwei Revolvern. Und wenige Augenblicke später waren elf Mann tot. So mausetot, wie der Sand in den sie gesunken sind.”
Das Gesicht von Frank McConnor wurde dunkelrot.
“Was habe ich nur für Flaschen angestellt”, sagte er.
Frank McConnor war ein hochgewachsener Mann mit dunklen Haaren.
Er trug einen dunklen Schnauzbart und hatte gegelte Haare.
Jetzt schwitzte er.
Aber das war kein Wunder. Die Hitze war mörderisch. Und Frank trug einen dunklen Anzug mit Schleife und Weste.
Er wirkte vornehm.
Man sah ihn nie ohne Anzug.
Allerdings war da auch ein tiefgeschnalltes Revolverholster um seine Hüften. Frank war ein guter Schütze. Und das musste er auch sein. Es gab immer wieder Leute, die ihm in die Quere kamen. Manchmal musste er sogar einen seiner eigenen Männer erschießen. Denn eine Sache duldete er nun wirklich niemals: Widerspruch.
Wer ihm widersprach, war so gut wie tot.
Sich durchsetzen, darum ging es im Leben. So lautete Franks tiefste Überzeugung.
“Wie war der Name dieses Kerls nochmal?”, fragte Frank dann.
“Grainger”, sagte der Narbenmann.
“Nur Grainger?"
“Nur Grainger.”
“Verflucht soll er sein, dieser Grainger!”
“Das ist ein verdammt harter Hund. Sein Colt war außer Reichweite. Unser Schwarzbart hat ihn mit der Peitsche geschlagen... Er wollte ihn wohl ordentlich ausbluten lassen. Aber dann kam es ganz anders...” Stockend berichtete der Narbenmann von den Geschehnissen. Er konnte es offenbar immer noch nur schwer fassen, was geschehen war.
Aber es hatte sich nun einmal so ereignet. Die Toten waren schließlich eine Realität, die niemand abstreiten konnte. Für den Narbenmann schien das immer noch ein schier unfassbarer, böser Albtraum zu sein.
“Hat dieser Grainger gesagt, wo er hinreitetet?”, fragte Frank.
“Das hat er nicht”, sagte der Narbenmann.
Frank zuckte mit den Schultern. “So viele Städte gibt es ja hier nicht. Und ich nehme an, dass er dieselben Dinge braucht, wie alle, die hier durch die Gegend ziehen: Einen Stall für das Pferd, ein Bett für die Nacht und vielleicht noch einen Whisky, ein Steak und ein Mädchen.” Er spuckte aus.
“Was machen wir jetzt?”, fragte der Narbenmann.
“Ich muss darüber nachdenken.”
“Glaubst du, dieser Grainger arbeitet tatsächlich für Don Bennett?”
“Für wen denn sonst, du Idiot. Ich bin mir sicher: Don Bennett hat ihn hier geschickt. Und zwar, damit er genau das tut, was er jetzt getan hat: Meine Männer erschießen.” Frank bleckte die Zähne wie ein Raubtier, das kurz davor stand, seine Beute zu reißen. “Ich kaufe ihn mir!”, knurrte er.
*
Grainger sammelte die Waffen der Toten ein. Anschließend tat er dasselbe mit den Pferden. Beides würde ihm in der nächsten Stadt ein kleines Vermögen bringen. Zumindest eine Summe, mit der er es sich eine Weile gutgehen lassen konnte. Er band die Pferde aneinanander, stieg in den Sattel und zog los. Ein 11 Pferde, 11 Winchesters und eine Menge Colts und Munition. Das würde er sich versilbern lassen.
Diese Narren!, dachte er.
Sie hatten gedacht, mit ihm ein leichtes Spiel zu haben. Aber das Gegenteil war der Fall gewesen.
So viele Schützen gab es nicht, die es an Treffsicherheit und Schnelligkeit mit Grainger aufnehmen konnten.
Und nun hatten all diese Halunken ins Gras gebissen.
Wie viele Männer mochte dieser Frank McConnor wohl unter Waffen haben? Grainger glaubte, dass es vielleicht eine Bande von ungefähr hundert Mann sein musste. Sonst hätten sie nicht gleich ein Dutzend Revolvermänner dafür abgeordnet, einen einzigen Mann zu jagen: Grainger!
Andererseits...
Vielleicht hatte derjenige, der ihm diese Kerle auf den Hals geschickt hatte, ja eine ganz besondere Vorstellung von Graingers Gefährlichkeit.
Mit all den Waffen und Pferden kam Grainger in die nächste Stadt.
Ein halber Tagesritt war das eigentlich.
Aber in diesem Fall dauerte es deutlich länger. Er kam erst am Nachmittag in die Stadt.
“Wissen Sie jemanden, der mir die Pferde abkauft?”, fragte er den Mann vom Reitstall.
"Klar, wüsste ich den.”
"Und wer?”
“Ich zum Beispiel. Ich mache Ihnen einen guten Preis.”
“Okay. Ich habe auch noch ein paar Waffen, wie Sie sehen.”
“Ja, das sehe ich.”
“Wollen Sie die auch haben?”
Der Mietstallbesitzer kratzte sich am Kinn.
Da waren ein paar graue Bartstoppeln und ein übles Eitergeschwür. Daran kratzte er dauernd herum.
Der Mann schien über etwas nachzudenken.
“Woher kommen die Waffen? Und die Pferde?”, fragte er dann.
“Von mir.”
“Aber wem haben sie vorher gehört?”
“Männern.”
“Was ist mit den Männern passiert?”
“Ich habe sie alle erschossen.”
Seine Augen wurden schmal.