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Im Bann des dunklen Druiden: Unheimlicher Thriller

von Steve Hogan (Autor:in)
©2023 160 Seiten

Zusammenfassung

Spannende Ferien warten auf Maxine! Vom Internat aus fährt sie nach Cornwall, wo ihre Eltern die Ausgrabungen einer Keltensiedlung leiten. Doch dort geht die Angst um: Die Ausgrabungsstätte soll verflucht sein. Der Todesbote der Kelten wurde gesehen! Kurz darauf gerät Maxines Vater in Lebensgefahr, und eine Arbeiterin stirbt! Wurde ein unheimlicher Zauber geweckt? Als Maxine eines Nachts heimlich das Gelände erkundet, hört sie ein rätselhaftes Flötenspiel. Fasziniert folgt sie den Klängen…

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Im Bann des dunklen Druiden: Unheimlicher Thriller

Steve Hogan


Spannende Ferien warten auf Maxine! Vom Internat aus fährt sie nach Cornwall, wo ihre Eltern die Ausgrabungen einer Keltensiedlung leiten. Doch dort geht die Angst um: Die Ausgrabungsstätte soll verflucht sein. Der Todesbote der Kelten wurde gesehen! Kurz darauf gerät Maxines Vater in Lebensgefahr, und eine Arbeiterin stirbt! Wurde ein unheimlicher Zauber geweckt? Als Maxine eines Nachts heimlich das Gelände erkundet, hört sie ein rätselhaftes Flötenspiel. Fasziniert folgt sie den Klängen…


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Alfred Bekker

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1. KAPITEL

Dunkle Wolkenbänke zogen sich über den kahlen Berggip­feln betörend zusammen. Die Sonne verbarg sich, als wollte das Tagesgestirn sich den Anblick der drohenden Schlacht ersparen.

Auf einem Hügel stand ein Druide. Er wirkte mit seinen langen weißen Haaren und dem auf die Brust wallenden Vollbart unendlich alt. Sein helles Gewand wurde von den heftigen Windböen gegen seinen mageren Körper gedrückt, während er seinen Zauberstab hob. In einer unverständli­chen Sprache schrie er Sätze heraus, die wie Beschwörungen klangen. Trommeln dröhnten.

Und dann erschienen die jungen Kelten. Es waren Krieger. Keiner von ihnen war bekleidet. Ihre nackten Körper hatten sie über und über mit blauer Pflanzenfarbe bedeckt. Au­ßerdem verzierten wilde Bemalungen ihre Arme und Brust­körper, Oberschenkel und Bäuche. Bewaffnet waren sie mit Schwertern und Speeren. Ihre langen Haare hatten sie zu Zöpfen geflochten, die unter den Helmen hervorschauten. Und ihre Blicke richteten sich auf den heiligen Mann.

Der Druide deutete mit seinem Zauberstab auf die Feinde, die in der Ebene warteten. Sie waren den Kelten zahlenmä­ßig überlegen, aber das schreckte die jungen Kämpfer nicht ab - im Gegenteil. Sie rissen ihre Münder zu einem furcht­erregenden Kriegsgeschrei auf. Die Kelten stürzten sich auf ihre Widersacher und ...


Maxine Roberts drückte auf die Stopp-Taste des DVD-Players.

„Hallo, geht's noch?", beschwerte sich Julia Bronson. „Gleich kommt die beste Szene in dem ganzen Streifen!"

Maxine seufzte. Manchmal konnte Julia sie echt nerven. Da­bei war sie ihre beste Freundin, seit Maxine vor zwei Jahren in Wandsworth Hall auf die Schule gekommen war. Das altehr­würdige Mädcheninternat befand sich in der englischen Graf­schaft Suffolk - und zwar dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagten. Die Landschaft war toll, aber eine coole Disco gab es weit und breit nicht. Auch keine uncoole Disco. Also lagen die Möglichkeiten, einen Jungen kennen zu lernen, un­gefähr bei null.

Aber heute war der erste Tag der Sommerferien! Endlich durften Maxine und ihre Mitschülerinnen für ein paar Wochen die Schuluniform samt bravem Faltenrock und Kniestrümpfen ausziehen. Maxine drehte sich vor dem Spiegel in dem Zimmer, das sie mit ihrer Freundin teilte. Sie trug eine enge Hüftjeans und ein nabelfreies orangefarbenes Top. Ihre langen dunklen Haare hatte Maxine für die Reise hochgesteckt. Sie konnte es kaum noch abwarten, endlich aus Wandsworth Hall zu ver­schwinden.

„Es ist total schönes Wetter, und uns winkt die Freiheit! Kein Mathe mehr bei Mr. Dillings, keine stinkenden Chemie-Experi­mente bei Miss Faulkner - und du hast nichts Besseres zu tun, als dir diesen blutrünstigen Keltenstreifen reinzuziehen", me­ckerte Maxine. „Außerdem hast du die DVD doch mindestens schon dreißig Mal gesehen."

„Hey, ich werde erst heute Nachmittag von meinen Eltern abgeholt", verteidigte sich die blonde Julia, die auf ihrem Bett ausgestreckt lag. „Außerdem ist der Film gar nicht so krass, wie du behauptest. Immerhin kann man jede Menge hübscher Typen sehen, die außer blauer Farbe nichts auf ihrem Körper haben - war das eigentlich echt so bei den Kelten?"

Julia kicherte, aber an ihrem Gesicht konnte Maxine ablesen, dass ihre Freundin die Frage ernst meinte. Seit Julia mitgekriegt hatte, dass Maxines Eltern beide Altertumsforscher waren, sah die Freundin Maxine als ultimative Keltenexpertin an.

„So genau weiß ich das auch nicht", meinte Maxine auswei­chend. „Aber die keltischen Krieger sind wohl wirklich nackt und bemalt in den Kampf gezogen. Man weiß immer noch nicht viel über die Kelten. Sie sind ein geheimnisvolles Volk. Meine Mom und mein Dad graben gerade so ein Oppidum aus."

„Ein was?" Julias Interesse war geweckt. Sie setzte sich kerzengerade auf die Bettkante und strich ihr Minikleid glatt. Erwartungsvoll schaute sie die Freundin an. Maxine seufzte. Sie hatte eigentlich ihren Schnabel halten wollen, denn sie wuss­te ja, dass Julia ein totaler Keltenfan war. Wenn ihre Freundin sie jetzt noch länger aufhielt, würde sie ihren Zug verpassen.

„Ein Oppidum war eine befestigte keltische Siedlung auf ei­nem Hügel."

„Echt? In Schottland, oder...?"

„Nein, an der Südküste. Am Rand von Fennquay, das ist so ein kleiner Badeort. Dorthin fahre ich heute, um die Sommer­ferien bei Mom und Dad zu verbringen."

Eigentlich hatte Maxine das ihrer Freundin schon ungefähr ein Dutzend Mal erzählt, aber Julia hörte manchmal einfach nicht zu. Maxine mochte sie total gern, aber oft kam sie ihr vor wie ein zerstreuter Professor.

„Eine Keltensiedlung graben deine Eltern aus? Das ist ja megacool! Vielleicht kannst du ein paar Fotos machen und mir als Mail-Anhang schicken ..."

Julia wollte noch mehr sagen, aber Maxine stand auf. Ih­re Reisetasche hatte sie zum Glück schon fertig gepackt. Ein Blick auf die Uhr bewies ihr, dass sie nun wirklich flitzen muss­te. Maxine nahm die Freundin in die Arme.

„Hey, der Bus zur Bahnstation fährt gleich. Wenn ich den verpasse, sehe ich alt aus. Schöne Ferien wünsche ich dir, ich melde mich per SMS, okay?"

„Okay, mach's gut."

Als Maxine hinausging, ertönte hinter der geschlossenen Tür bereits wieder der DVD-Schlachtenlärm. Sie musste grinsen, während sie die Treppe hinunterlief. Julia war seit einigen Mo­naten auf dem Keltentrip, was Maxine als ihre Freundin und Zimmergenossin natürlich hautnah mitbekam. CDs mit Celtic Rock, nachgemachte Broschen und Armreifen im Keltenstil - angeblich wollte sich Julia in den Sommerferien mit anderen Kids treffen, die sich als Krieger und Zauberinnen verkleide­ten. So eine Art Live-Rollenspiel, wenn Maxine das richtig ver­standen hatte.

Das interessierte Maxine selbst nun überhaupt nicht. Sie hoffte vor allem darauf, während der nächsten Wochen ein paar coole Leute kennen zu lernen. Sicher, in Wandsworth Hall verstand sie sich mit den meisten Mädchen und sogar mit den Lehrern recht gut, obwohl sie keine Streberin war. Aber wenn man jahrelang Tag und Nacht die gleichen Gesichter sah, konn­te das ganz schön öde werden.

Maxine legte einen Extra-Sprint ein, und total aus der Puste erreichte sie den abfahrbereit stehenden Bus. Außer ihr woll­ten noch ein Dutzend Mitschülerinnen zur nächstgelegenen Bahnstation, um von dort aus zu ihren Eltern zu fahren.

„Hey, Roberts, das war knapp!", tönte Sylvie Tate. „Warum so lahm? Wartet dein Freund gar nicht sehnsüchtig auf dich?"

Maxine lächelte, als ob sie in eine saure Zitrone gebissen hätte. Sylvie gehörte zu den wenigen Internatsmädchen, die sie nicht ausstehen konnte. Und das beruhte auf Gegenseitig­keit.

„Klar, Tate, und wie der wartet!", gab Maxine zurück, wäh­rend sie quer durch den Bus düste und sich einen Platz mög­lichst weit entfernt von dieser ätzenden Sylvie suchte. Maxine hasste es, zu schwindeln. Aber sie wollte gegenüber dieser eingebildeten Schnepfe nicht zugeben, dass sie gar keinen Freund hatte.

Zum Glück fuhr der Bus nun los. Sylvie hatte offenbar kei­ne Lust, weiter auf dem Thema herumzureiten. Maxine nahm die Kopfhörer ihres MP3-Players und schaltete das Gerät ein.

Sie wollte sich ablenken. Doch selbst die Musik von Jennifer Lopez konnte sie nicht auf andere Gedanken bringen.

Diese blöde Sylvie hatte, ohne es zu wissen, einen wunden Punkt bei Maxine getroffen. In den letzten Weihnachtsferien war Maxine auf einen cool aussehenden Typen hereingefallen. Er hieß Dan Winters, und sie hatte ihn auf einer Party ihrer Cousine kennen gelernt. Maxine war sofort verknallt gewesen, und sie hatte ihn sogar küssen wollen. Doch dann musste sie mit ansehen, wie er einem anderen Mädchen um den Hals fiel. Danach hatte Maxine erst einmal gründlich die Nase voll von den Jungs. Sie hoffte nur, dass nicht alle solche Idioten waren wie Dan Winters. Sonst würde sie nämlich ewig ungeküsst blei­ben - einen Freund hatte sie bisher noch nicht gehabt. Warum musste sie auch in diesem verflixten Internat stecken, wo man garantiert niemanden kennen lernen konnte!

„Hey, passt doch auf!"

Ein zusammengeknülltes Kaugummipapier flog Maxine an den Kopf und riss sie aus ihren trüben Gedanken. Die ande­ren Mädchen waren völlig aufgedreht und alberten herum. Sie schaffte es irgendwie, sich doch von der lockeren Stimmung anstecken zu lassen. Immerhin war heute der erste Ferientag, die Sonne schien am wolkenlosen Himmel, und sie fuhr an die Küste ...

Der Bus traf pünktlich an der Bahnstation ein. Maxine war erleichtert, dass ihre Lieblingsfeindin Sylvie Tate in die ent­gegengesetzte Richtung nach Norden fuhr. Maxine nahm mit einigen anderen Mädchen den Zug nach London.

„Lebst du auch in der Hauptstadt?", fragte Ruth Cummings, eine stille Schwarzhaarige.

„Ich wurde in London geboren, und meine Eltern haben dort immer noch ein Haus. Aber sie warten in Fennquay auf mich", erwiderte Maxine.

„Nie gehört. Wo ist das denn?"

„Fennquay ist ein Badeort an der Küste von Cornwall. Er ist nicht so bekannt wie Brighton oder Blackpool oder eines der anderen großen Seebäder."

Als der Zug in die Victoria Station rollte, verabschiedete sich Maxine von Ihren Mitschülerinnen. Sie musste mit der U-Bahn quer durch die Stadt, um von der Liverpool Street Station mit dem Regionalzug weiterzufahren.

Bei jedem Halt wurde der Zug leerer. In Fennquay war End­station, und Maxine hatte während der letzten halben Stunde Ihrer Reise den Wagon ganz allein für sich. Sie schrieb ihrer Mutter eine SMS, um ihre pünktliche Ankunft anzukündigen.

Allmählich war Maxine genervt von der langen Fahrt. Doch plötzlich bekam sie große Augen. Durch das Wagonfenster konnte sie die Meereswellen im Sonnenlicht glitzern sehen. Und der Strand war von Palmen gesäumt!

Das hatte sie nicht erwartet. Vielleicht war ja dieses Fenn­quay doch nicht so ein ödes Nest, wie Maxine befürchtet hat­te. Bevor sie länger darüber nachdenken konnte, rollte der Zug in den Bahnhof der kleinen Stadt ein. Ihre Mom stand bereits auf dem Bahnsteig und winkte. Maxine griff sich ihre Reise­tasche. Nun erst hatte sie das Gefühl, angekommen zu sein. Sie freute sich total, ihre Mutter nach so langer Zeit wieder­zusehen. Sie stieg aus dem Zug, rannte auf ihre Mom zu und umarmte sie. Doch als sie ihr ins Gesicht sah, bekam sie einen riesigen Schreck.

Diana Roberts war immer eine schöne Frau gewesen. Maxi­ne hoffte, dass sie in zwanzig Jahren auch noch so attraktiv sein würde wie ihre Mutter. Doch momentan sah sie wirklich schlecht aus. Diana Roberts hatte richtig tiefe Sorgenfalten um den Mund. Ihr Blick war unstet, sie zwinkerte nervös mit den Augen. Und obwohl ihre Gesichtshaut sonnengebräunt war, wirkte sie irgendwie fahl.

„Was ist los, Mom? Geht es Dad - nicht gut?"

„Oh doch, ihm fehlt nichts." Diana Roberts lachte geküns­telt. „Ich bin auch okay. Nur etwas viel Arbeit, das ist alles. - Komm, wir bringen deine Tasche in die Pension. Und dann fahren wir gleich zu Dad, wenn du willst. Er ist auf der Ausgrabungsstätte unentbehrlich."

Natürlich, das kennen wir ja, dachte Maxine resignierend. Ihre Eltern waren beide von ganzem Herzen Archäologen. Da­mit hatte sie sich inzwischen abgefunden. Manchmal wünschte sie sich, dass Mom und Dad mehr Zeit für sie hätten. Aber an der Liebe ihrer Eltern zweifelte sie nicht. Ihre Mutter hatte im­mer viel Arbeit gehabt. Aber so erschöpft und durcheinander wie jetzt hatte sie Diana Roberts noch nie erlebt.

Diana legte ihren Arm um Maxines Schultern, während sie das Bahnhofsgebäude verließen und auf den Parkplatz zusteu­erten.

„Es wird dir in Fennquay gefallen", plapperte Maxines Mut­ter. „Hier gibt es sehr viele junge Leute in deinem Alter, aus unterschiedlichen Ländern. Das liegt daran, dass in der Stadt so viele Sprachschulen angesiedelt sind, die Sommerkurse an­bieten. Fennquay ist klein, aber hier gibt es Discos und Inter­netcafés, außerdem einen Jachthafen, man kann Tennis spie­len und Windsurfen und ..."

„Gibt es Probleme bei den Ausgrabungen, Mom?"

„Wie kommst du denn darauf?" Wieder klang das Lachen der Mutter so unecht wie eine Sieben-Penny-Münze. „Da ist alles in Butter. Aber ein so großes Projekt haben wir bisher noch nie geleitet. Das ist kein Kindergeburtstag. Trotzdem, mach dir keine Sorgen. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung."

Nun war Maxine erst recht alarmiert. Sie spürte genau, dass ihre Mom ihr etwas verheimlichte. Aber es hatte keinen Sinn, darauf herumzureiten. Wenn Diana Roberts nichts sagen woll­te, würde sie sich auch durch Nachhaken nicht überreden las­sen. Maxine kannte ihre Mutter schließlich gut genug. Sie kletterte auf den Beifahrersitz des uralten Landrovers, den ih­re Eltern besaßen, seit sie denken konnte. Mom steuerte den Wagen durch die Straßen des gepflegten kleinen Badeortes. Wieder erblickte Maxine Palmen, durch deren Wipfel der sanfte Seewind fuhr.

„Ich bin total überrascht, dass die hier wachsen", sagte sie und deutete auf die Bäume. Sie wollte einfach mal etwas Unverfängliches sagen.

„Ja, hier in Cornwall herrscht das mildeste und schönste Kli­ma von ganz England. Das ist wohl schon zur Zeit der Kelten so gewesen. Obwohl sie auch im rauen Schottland gesiedelt haben."

Maxine nickte nur. Die alten Kelten interessierten sie nicht die Bohne. Aber vielleicht würde ihre Mutter ja unabsichtlich auf das zu sprechen kommen, was sie bedrückte? Doch die­se Hoffnung erfüllte sich nicht. Maxine beschloss, auf Zeit zu spielen. Sie wollte sich erst einmal umsehen. Schließlich würde sie die ganzen Sommerferien in diesem Badeort ver­bringen.

Die Ferienpension gefiel Maxine jedenfalls richtig gut. Ih­re Eltern hatten für sie ein sonnendurchflutetes Zimmer mit Meerblick gemietet. Die beiden lebten in einem Raum gleich nebenan, wenn sie nicht gerade auf der Ausgrabungsstätte schufteten. Und das war meistens der Fall, so wie sie ihre El­tern kannte. Maxine verfrachtete nur ihre Reisetasche in das Zimmer und machte sich etwas frisch. Sie brannte nun darauf, ihren Vater zu sehen. Maxine hoffte nur, dass er etwas besser drauf war als ihre Mutter momentan. Doch bevor sie die Pensi­on wieder verließen, stellte Diana Maxine noch einer freundli­chen alten Lady vor.

„Das ist Mrs. Marsh, Liebes. Ihr gehört dieses Gästehaus."

„Willkommen in Fennquay", sagte Mrs. Marsh. „Deine El­tern wollen, dass du selbst mobil bist. Sie haben für dich ein Mountainbike gemietet. Es steht hinter dem Haus."

Mit diesen Worten drückte die alte Lady Maxine lächelnd ei­nen Fahrradschlüssel in die Hand.

„Super, vielen Dank", war alles, was sie herausbekam. Mo­mentan sah es ganz danach aus, als ob es ein toller Sommerur­laub werden könnte. Wenn es da bloß nicht dieses Geheimnis gegeben hätte, wegen dem ihre Mutter so fertig aussah ...

Das Mountainbike musste warten. Denn jetzt konnte Maxine es kaum noch abwarten, ihren Dad zu treffen. Ihre Mom fuhr sie in dem Landrover aus der kleinen Stadt hinaus. Noch nicht mal eine Meile außerhalb der Stadtgrenze bog der Wagen von der Küstenstraße ab.

„Das Ausgrabungsgelände ist abgesperrt", sagte Diana Ro­berts, nachdem sie ein Gatter auf einem Feldweg geöffnet und den Landrover hindurch gelenkt hatte. „Zum Glück haben die Souvenirjäger schon mitgekriegt, dass es hier keine Goldschät­ze zu heben gibt. Wenn nicht gerade wertvolle Fundstücke er­wartet werden, ist archäologische Arbeit für Laien eher lang­weilig, wie du weißt."

Allerdings, dachte Maxine. Für sie wäre es nicht in Frage gekommen, im Erdboden nach Spuren der Vergangenheit zu suchen. Die Kelten und ihre Zeit waren tot und begraben. Ma­xine interessierte sich mehr für die Gegenwart. Sie träumte da­von, später Medizin zu studieren und als Ärztin den Menschen zu helfen. Da musste sie auch nach etwas forschen, nämlich nach Krankheitsursachen. Und das kam ihr viel sinnvoller vor, als Reste von Waffen auszugraben, die irgendwelche bezopften Krieger vor 3000 Jahren besessen hatten. Doch sie behielt ihre Meinung lieber für sich, weil sie keinen Streit wollte.

Diana Roberts brachte den Landrover neben einigen ande­ren geparkten Fahrzeugen zum Stehen. Maxine stieg aus und sah sich um. Das Gelände war ziemlich unübersichtlich. Es gab mehrere lange Gräben, in denen man mit Spaten und Schau­feln das Erdreich Schicht für Schicht abtrug. Hier und da steck­ten Fähnchen im Boden, die irgendetwas markieren sollten. Rund ein Dutzend Frauen und Männer waren bei der Arbeit. Aber ihren Vater konnte Maxine nirgendwo entdecken.

„Hey, Sweetheart!"

Der Ruf ließ Maxine herumwirbeln. So hatte ihr Dad sie schon als kleines Kind genannt. Ehe sie es sich versah, hatte ihr Vater sie mit seinen starken Armen hochgehoben und durch die Luft gewirbelt. Sie freute sich wirklich sehr, ihn zu sehen. Doch sein Gesicht wirkte womöglich noch eingefallener und sorgenvoller als das ihrer Mutter. Soweit das überhaupt mög­lich war.

„Ist alles okay, Dad? Du siehst total fertig aus, ehrlich gesagt."

Kaum hatte Maxine diese Worte ausgesprochen, als ihr Vater der Mutter einen ärgerlichen Seitenblick zuwarf. Sie bemerkte, wie Mom kaum merklich den Kopf schüttelte. Sollte das so viel bedeuten wie: Ich habe nichts verraten?!

Patrick Roberts zeigte seiner Tochter ein breites Grinsen. „Ich bin hier der Ausgrabungsleiter, und deshalb bleibt der ganze Stress an mir hängen. Aber das ist normal, wirklich. Wir kommen mit den Arbeiten gut voran. Es gibt nichts, weswegen du dir dein hübsches Köpfchen zerbrechen müsstest, Sweetheart."

Bei Maxine schrillten innerlich alle Alarmglocken. Je locke­rer ihre Eltern sich gaben, desto verdächtiger kam ihr die gan­ze Situation vor. Ihre Mom und ihr Dad standen gewaltig unter Druck, weil hier etwas schieflief. Aber was? Bevor sie über diese Frage weiter nachgrübeln konnte, ertönte ein aufgereg­tes Stimmengewirr hinter ihr. Ihr Dad, der sie immer noch in seinen Armen hielt, löste sich von ihr und schaute unwillig in die Richtung. Nun drehte sich auch Maxine um. Sie erblick­te einige Männer in T-Shirts und staubigen Army-Hosen oder Jeans. Die Kerle waren kräftig und schienen ziemlich sauer zu sein, bis auf einen. Dem stand nämlich die nackte Angst ins Gesicht geschrieben.

„Was gibt es?", wollte Dad wissen. „Meine Tochter ist gerade eingetroffen, ich kehre gleich wieder zu den Grabungen zu­rück."

„Ihr Familienidyll in allen Ehren", grollte ein dunkelhaariger Typ mit eng zusammenstehenden Augen. „Aber Ihre Grabun­gen können Sie sich jetzt endgültig an den Hut stecken, Mr. Roberts!"

„Was ist denn los, Tony?"

„Was los ist? Ich habe Ihnen ja schon öfter gesagt, dass wir die Totenruhe der Kelten stören. Das rächt sich früher oder später. Und jetzt steigen sie schon aus ihren Gräbern."

„Unsinn", meinte der Altertumsforscher. Er zog die Augen­brauen zusammen und machte eine wegwerfende Handbewe­gung. Aber Tony ließ nicht locker. Maxine tippte darauf, dass er so eine Art selbst ernannter Sprecher der anderen Arbeiter war.

„So, Sie halten uns für Spinner? Dann erzähl mal, was dir gerade eben passiert ist, Jim."

Tony zeigte mit dem Finger auf den Mann, der immer noch vor Furcht schlotterte.

„Ich - ich war allein drüben beim Tor", begann Jim stockend zu erzählen. Seine Augen waren weit aufgerissen. „Also da, wo Sie das Tor von dem Oppidum vermuten, Mr. Roberts. Ich habe erst einmal nur 50 Zentimeter tief Erde abgetragen, wie Sie gesagt haben ..."

„Komm schon auf den Punkt!", drängte Tony. Auch Maxine wollte nun gerne wissen, was der Arbeiter zu sagen hatte. Alle Augen waren gespannt auf ihn gerichtet.

„Jedenfalls kniete ich auf dem Boden, da war er plötzlich hinter mir", fuhr Jim fort. Seine Stimme bebte.

„Wer denn?", knurrte Maxines Dad.

„Der keltische Riese." Jim rang nach Atem, bevor er wei­terreden konnte. „Ich glaubte schon, mein letztes Stündlein hätte geschlagen. Er war einfach gigantisch, er trug einen großen Helm, irgendwie mit Flügeln oder so. Und er stieß ein unheimliches Knurren aus, das werde ich niemals vergessen."

„Das klingt für mich nach einem schlechten Scherz", sagte Maxines Dad. „Vielleicht haben Sie nur einen großen Mann ge­sehen, der sich verkleidet hatte, Jim. Wie sah denn sein Ge­sicht aus?"

„Ich weiß es doch nicht", gab der Arbeiter zu. „Denn ich hätte mich niemals getraut, mich umzudrehen. Es war nur sein Schatten, der auf mich gefallen ist. Aber das hat mir schon gereicht."

„Na also, Sie haben nur einen Schatten gesehen." Patrick Roberts versuchte, Vertrauen erweckend zu klingen. Aber auf die Männer hatte das keine Wirkung, wie Maxine fand. „Wer weiß, was Sie sich da eingebildet haben."

„Eingebildet?", blaffte Tony.

Der Sprecher der kleinen Grup­pe ballte die Fäuste. „Sie selbst haben uns doch neulich er­zählt, dass es bei den Kelten Riesen und Zauberer und all so was gab!"

„Nun mal langsam", meinte Maxines Dad beschwichtigend. „Ich habe gesagt, dass die Kelten an Riesen glaubten, und dass sie ihre Druiden für Zauberer hielten. Aber selbstverständ­lich gibt es in Wirklichkeit weder Riesen noch Magie."

„Von wegen!" Nun war auch Jim nicht mehr ängstlich, son­dern wütend. „Ich weiß, was ich gesehen habe. Und ich bleibe keine Sekunde länger hier. Sie können sich Ihren Teufelsjob an den Hut stecken, Mr. Roberts!"

Jim rammte seine Fäuste in die Hosentaschen und stapf­te grußlos davon. Die anderen Arbeiter klopften ihm auf die Schultern und schlossen sich ihm an.

„Nehmt doch Vernunft an", rief Patrick Roberts ihnen hinter­her. Aber es war vergeblich.

Es vergingen einige Minuten, in denen weder Diana und Pa­trick Roberts noch Maxine ein Wort sagten. Sie fand, dass ihre Eltern ziemlich geschockt wirkten. Aber dann ergriff ihr Vater wieder das Wort.

„Wer weiß, was dieser Mann gesehen haben will. Vielleicht hat er auch nur zu tief ins Glas geschaut. Ich hatte schon länger den Verdacht, dass er heimlich Whisky zur Arbeit mitbringt."

„Dann gibt es also keine keltischen Riesen?", fragte Maxine und schaute ihrem Dad direkt ins Gesicht.

„Natürlich nicht!" Ihr Vater lachte gekünstelt. „Fängst du jetzt auch damit an? - Sweetheart, dieser Jim und dieser To­ny und die anderen Männer sind nicht sehr gebildet. Sie sind abergläubisch. Und ehrlich gesagt glaube ich auch nicht, dass sie sehr wild auf diesen Job waren. Sie haben nur eine Ausrede gesucht, um hier nicht arbeiten zu müssen. Heute ist es zu spät, aber morgen früh rufe ich gleich beim Jobcenter an. Sie sollen uns neue Helfer schicken."

„Muss die Ausgrabung jetzt gestoppt werden?", wollte Maxi­ne wissen.

„Nein, auf keinen Fall. Diese Leute sind nur für die groben Arbeiten zuständig. Denn die meisten Menschen, die uns hier unterstützen, sind Studenten. Die glauben nicht an solchen Unsinn und lassen sich von ein paar Schatten, die vielleicht eine Möwe geworfen hat, nicht aus der Ruhe bringen."

„Und was ist mit diesem unheimlichen Knurren?" Maxine ließ nicht locker. „Das kann ja wohl kaum eine Möwe ausge­stoßen haben."

„Ich will jetzt nichts mehr davon hören", sagte ihr Vater. Er war normalerweise nie so streng mit ihr. Aber Maxine begriff, dass sie nun nicht mehr länger auf dem Thema herumreiten durfte.

Ob schon öfter solche oder ähnliche Dinge bei der Aus­grabung geschehen waren? Ging es ihren Eltern deshalb so schlecht? Aber warum taten Mom und Dad so, als wäre alles in bester Ordnung? Wollten sie vielleicht Maxine vor einer Gefahr beschützen, über die sie insgeheim bestens Bescheid wussten?

Maxine gähnte verstohlen. Sie bemerkte, dass sie nicht mehr wirklich klar denken konnte.

„Pat, unsere Tochter war den ganzen Tag mit der Bahn un­terwegs", sagte ihre Mutter nun. „Wir sollten jetzt hier die Ar­beit beenden und ein bisschen feiern, dass wir Maxine in den nächsten Wochen bei uns haben."

Ja, das ist eine gute Idee", stimmte Patrick Roberts zu und gab seiner Frau und seiner Tochter einen Kuss. Die Familie fuhr zurück nach Fennquay und besuchte dort ein Restaurant, dessen Terrasse einen Panoramablick auf die Strände und die Meeresbucht bot. Über dem Wasser ging soeben die Sonne un­ter. Maxine bestellte Scampi mit Salat und fand beides richtig lecker. Ihre Eltern gaben sich Mühe, unbeschwert und heiter zu wirken. Sie spielte das Spiel mit, weil sie ihnen den Abend nicht verderben wollte.

Doch tief in ihrem Inneren spürte Maxine, dass in diesem Ferienidyll etwas Seltsames vor sich ging.


2. KAPITEL

Die Sonne war bereits aufgegangen, als Maxine die Augen öff­nete. Lautes Möwenkreischen hatte sie geweckt, da das Fens­ter ihres Pensionszimmers halb offen stand. Das Geräusch er­innerte sie sofort an den Streit mit den Arbeitern vom Vortag. Ihr Dad hatte behauptet, die Furcht erregenden Töne des kelti­schen Riesen wären von Meeresvögeln verursacht worden ...

Maxine runzelte die Stirn. Ob es wirklich solche Gruselgestal­ten gab, wie dieser Jim sie gesehen haben wollte? Das konnte sie sich nicht vorstellen. Aber andererseits war der Mann in totaler Panik gewesen. Maxine glaubte nicht, dass seine To­desangst gespielt war.

Diese Überlegungen vermiesten ihr die Laune. Sie schlug die Bettdecke zurück, um aufzustehen. Etwas knisterte. Nun erst bemerkte sie den Zettel, der auf ihrem Bett lag. Sie nahm ihn in die Hand und erkannte sofort die Handschrift ihres Dads.


Guten Morgen, Sweetheart,

Mom und ich mussten sehr früh zur Ausgrabungsstätte. Wir wollten Dich ausschlafen lassen. Es ist nicht nötig, dass Du uns auf der Arbeit besuchst, denn schließlich hast Du ja Ferien. Mach Dir einen schönen Tag und lerne erst ein­mal Finnquay kennen. Geld ist in dem Umschlag auf dem Schreibtisch. Wir sehen uns heute Abend in der Pension.

Für Notfälle hast Du ja unsere Handynummern.

- Viel Spaß, Deine Eltern


Nun war Maxines Stimmung endgültig im Keller. Sie fühlte sich total abgeschoben. Im Klartext bedeutete diese Botschaft: Du hast bei der Ausgrabung nichts verloren, also bleib gefälligst weg!

Das war jedenfalls Maxines Meinung. Missmutig stapfte sie in das kleine Badezimmer, das zu ihrem Zimmer gehörte, und stellte sich unter die Dusche. Während das warme Wasser über ihren Körper rann, ordnete sie ihre Gedanken.

Wenn Mom und Dad es so haben wollten - bitte schön! Sie wäre bereit gewesen, ihren Eltern zu helfen. Ganz offensicht­lich gab es ein Geheimnis oder eine große Schwierigkeit, die mit diesem verflixten keltischen Oppidum zu tun hatten. Mom und Dad stand doch buchstäblich ins Gesicht geschrieben, wie sehr sie unter der Situation litten.

Aber ich dränge mich nicht auf, sagte Maxine trotzig zu sich selbst. Wenn ich euch nicht unterstützen soll, dann gehe ich mich eben amüsieren!

Als sie diesen Entschluss gefasst hatte, ging es ihr sofort besser. Nachdem sich Maxine abgetrocknet hatte, leerte sie den Inhalt ihrer Reisetasche auf das ungemachte Bett und startete eine kleine Speed-Modenschau. Schließlich schlüpfte sie in schwarze knielange Shorts, dazu passende Sneakers in der gleichen Farbe sowie ein hellgrünes Tanktop. Es würde ein heißer Sommertag werden, wie ihr ein Blick auf den wolkenlo­sen Morgenhimmel draußen vor dem Fenster bewies.

Maxine verließ das Zimmer und hüpfte die Treppe hinunter. Der Duft von gebratenem Speck und Eiern verursachte bei ihr ein lautes Magenknurren. Peinlich! Doch es war niemand in der Nähe, der es gehört haben könnte. Aber schon im nächsten Moment steckte Mrs. Marsh ihren Kopf mit der Dauerwellenfri­sur durch die Küchentür.

„Guten Morgen, Maxine. Dein Frühstück ist in einer Minute fertig", verkündete die Pensionswirtin.

„Super, vielen Dank."

Die frische Seeluft hatte Maxines Appetit angeregt. Im Internat gab sie sich morgens immer mit einer Schale Corn­flakes mit Milch zufrieden. Doch die verführerischen Düfte in der Pension von Mrs. Marsh bewegten sie dazu, ihre ständige Angst vor ein paar Pfund zu viel auf den Hüften einstweilen zurückzudrängen. Schließlich hatte sie jetzt Ferien ...

Der Frühstücksraum war leer bis auf ein junges Ehepaar, das vergeblich versuchte, sein Baby zu füttern. Das Kind hatte sei­nen Spaß - Maxine ebenfalls. Die Kleine in ihrem Kinderstühl­chen kreischte vor Vergnügen, wenn sie wieder einen Löffel mit Babynahrung auf die T-Shirts und Gesichter ihrer Eltern verteilte. Und Maxine hielt sich die Serviette vor ihr Gesicht, damit man ihr breites Grinsen nicht sofort bemerkte.

Mrs. Marsh tischte Maxine ein riesiges Frühstück auf. Vom Schoko-Croissant über Eier mit Speck bis zum Sahne-Jogurt war alles dabei, was sich in Fettpölsterchen verwandeln konn­te. Von kalorienarmer Ernährung hatte die Pensionswirtin of­fenbar noch nichts gehört. Aber Maxine ließ es sich schme­cken. Da sie sich wirklich gern bewegte und Sport liebte, hatte sie bisher zum Glück noch nie Figurprobleme gehabt.

„Iss nur tüchtig", wurde sie von Mrs. Marsh ermutigt. „Sonst wirst du noch zu schmal, und deine Eltern müssen sich Sorgen um dich machen. Und ich glaube, sie haben schon Probleme genug."

Bei Maxine schrillten innerlich mal wieder alle Alarmglo­cken. Sofort wurde sie hellhörig.

„Wie meinen Sie das, Mrs. Marsh?"

Die Pensionswirtin wand sich wie ein Aal.

„Ich wollte dich nicht beunruhigen, Kleine. Vergiss einfach, was ich gesagt habe."

„Nein, das tue ich nicht. Meine Eltern behaupten auch, es wäre alles in bester Ordnung. Ich bin jung, aber nicht dumm. Und ich spüre doch, dass es hier etwas gibt, das alle vor mir geheim halten wollen."

Maxine blickte Mrs. Marsh direkt in die Augen. Die Pensionswirtin schaute zur Seite. Aber nachdem sie tief geseufzt hatte, antwortete sie wenigstens.

„Ich halte das ja für Geschwätz von abergläubischen Leuten. Aber in einer kleinen Provinzstadt wie Fennquay sind die alten Sagen noch sehr lebendig."

„Was für alte Sagen, Mrs. Marsh?"

„Dieser Hügel vor der Stadtgrenze, wo deine Eltern die Ausgrabungen leiten - das soll angeblich ein verfluchter Ort sein."

Diese Neuigkeit musste Maxine erst einmal verdauen. Die Pensionswirtin redete weiter, wobei sie immer schneller sprach. Es war, als würden die Worte aus ihr hervorbrechen.

„In grauer Vorzeit soll man dort draußen Menschen geopfert haben. Und die Leichen wurden an genau dieser Stelle ver­scharrt. Es heißt, ihre Seelen hätten keinen Frieden gefunden. Darum würden sie immer noch umherirren, beispielsweise in der Nacht vor Halloween."

Maxine lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Und sie war insgeheim froh, dass momentan noch Hochsommer war und Halloween erst im Herbst stattfinden würde. Doch kaum war ihr dieser Gedanke gekommen, als sie auch schon mit sich selbst schimpfte. Es gab keine Geister oder Untoten. Davon war Maxine zutiefst überzeugt. Jedenfalls hatte sie das bisher angenommen ...

Mrs. Marsh verstand ihr Schweigen falsch.

„Was bin ich doch nur für eine alte Tratschtante!", rief sie. „Jetzt habe ich dir bestimmt Angst eingejagt, Kleine."

„Nicht wirklich, Mrs. Marsh. Ich finde es total gut, dass Sie mir die Wahrheit gesagt haben. Machen die Einheimischen meinen Eltern denn Stress, weil sie an einem verfluchten Ort Ausgrabungen vornehmen?"

„Nein, Ärger mit den Leuten gibt es nicht. Obwohl deine Eltern hier in Fennquay keine Helfer finden, die für sie arbei­ten wollen. Aber Männer aus anderen Orten, die unsere Sagen nicht kennen, lassen sich jederzeit anheuern."

Jedenfalls, bis ihnen ein keltischer Riese begegnet – dann schmeißen sie den Job auch hin! Das dachte Maxine zwar, aber sie sprach es nicht aus. Sie fand nämlich, dass Mrs. Marsh nicht erfahren musste, was am Vortag auf der Ausgrabungs­stelle geschehen war. Die Pensionswirtin hatte sich schließlich selbst als Tratschtante bezeichnet. Und da konnte Maxine ihr nur zustimmen.

„Deine gebratenen Eier werden kalt", mahnte Mrs. Marsh. „Und mach dir keine Gedanken wegen deiner Eltern. Es wird schon alles gut werden."

Mit diesen Worten marschierte die Pensionswirtin in die Kü­che zurück. Maxine war keineswegs beruhigt, ganz im Gegen­teil. Aber was konnte sie schon tun? Ihre Eltern hatten ihr ja praktisch verboten, die Ausgrabungsstätte zu betreten. Einst­weilen konnte sie dort nichts ausrichten. Sie beschloss, zu­nächst Fennquay zu erkunden. Schließlich würde sie an diesem Ort die nächsten Wochen zubringen.

Tatendurstig beendete Maxine ihr Frühstück. Sie schlich an der Küche vorbei, um ein weiteres Gespräch mit Mrs. Marsh zu vermeiden. Fürs Erste hatte sie genug über angebliche Untote gehört. Hinter dem Haus stand das Mountainbike, von dem die Pensionswirtin gesprochen hatte. Maxine schloss es auf und schwang sich in den Sattel. Sie trat kräftig in die Pedale.

Es war nicht schwer, sich in einem kleinen Ort wie Fennquay zurechtzufinden. Jedenfalls nicht für Maxine, die den größ­ten Teil ihres Lebens in einer Millionenstadt wie London zu­gebracht hatte. Sie stellte fest, dass es wirklich jede Menge privater Englischschulen in Fennquay gab. Die meisten auslän­dischen Schüler waren jedoch bei einheimischen Gastfamilien untergebracht, wie Maxine einmal irgendwo gelesen hatte. Da­her wimmelte es um diese Morgenstunde auf den Straßen nur so von Kids, die zum Unterricht eilten.

Maxine ließ ihr Mountainbike im Leerlauf die abschüssige Churchill Road hinunterrollen. Sie hatte monatelang keinen Jungen gesehen, außer im TV. Daher tat es ihr richtig gut, sich den einen oder anderen bewundernden Seitenblick von einem der Englischschüler einzufangen. Sie wusste, dass sich ihre Beine in den Shorts sehen lassen konnten. Und auch sie selbst hatte nichts gegen einen kleinen Flirt per Augenkontakt einzuwenden. Da wollte gerade ein süßer Dunkelhaariger eine Sprachschule betreten. Sie tippte darauf, dass er Spanier oder Portugiese war. Jedenfalls sah er beinahe aus wie ein jüngerer Bruder von Ricky Martin. Vermutlich war er höchstens ein Jahr älter als sie selbst...

„Hey! Pass doch auf!!!"

Ein gellender Ruf riss sie aus ihrer Flirtlaune. Zum Glück be­kam der Junge nichts davon mit. Er verschwand, ohne sich umzublicken, in dem Gebäude.

Maxine hatte einen Moment nicht auf die Fahrbahn geach­tet. Deshalb erschrak sie total, als so plötzlich jemand vor ihr auftauchte. Sie bremste abrupt. Der Vorderreifen radierte auf dem Asphalt, und das Mountainbike stellte sich quer. Maxine kippte seitwärts - und riss die Passantin mit zu Boden.

„Aua! So ein verflixter Mist!" Das war dieselbe Stimme, die eben einen Warnschrei ausgestoßen hatte. Maxine lag auf ei­nem rothaarigen Mädchen, das eine Cola-Dose in der Hand hielt. Die Flüssigkeit hatte sich nun allerdings auf ihrem cremefarbenen Sommerkleid verteilt. Einige Passanten kamen herbeigeeilt und halfen den beiden Mädchen auf die Beine.

„Soll ich einen Arzt rufen?", fragte jemand. Maxine schaute an sich hinab. Sie hatte sich leicht das Knie aufgeschlagen. Aber es blutete kaum. Die Rothaarige schien sich nur den lin­ken Handballen leicht aufgeschürft zu haben.

„Für mich nicht - aber diese Irre könnte einen Nervenarzt gebrauchen, so wie die fährt!", ätzte das Mädchen in dem ruinierten Kleid.

„Hör mal, es tut mir total leid. Ich bezahle natürlich für die Reinigung. Aber du hättest auch aufpassen können, wenn du die Fahrbahn überquerst", sagte Maxine.

„Hallo? Geht's noch?" Die Rothaarige schien kurz vor der Explosion zu stehen. „Du machst einen langen Hals, um irgendwelchen Typen hinterher zu glotzen - und ich soll schuld sein?"

Maxine bekam einen knallroten Kopf. Es war ihr total pein­lich, dass das Mädchen bemerkt hatte, wie sehr ihr der Dunkel­haarige gefallen hatte. Aber das machte ihr ihre Widersacherin nicht gerade sympathischer. Maxine zog eine Fünf-Pfund-Note aus der Tasche.

„Hier, das sollte für die Reinigung reichen."

„Dein Geld kannst du dir an den Hut stecken!", wütete das andere Mädchen. „Ich erwarte eine Entschuldigung!"

„Darauf kannst du lange warten."

„Wie du willst. Du wirst es noch bereuen, dich mit Trish O'Leary angelegt zu haben."

Mit hocherhobenem Kopf rauschte die Rothaarige davon. Die neugierigen Passanten waren inzwischen weitergegangen. Maxine hob ihr Mountainbike auf. Das Rad schien nicht be­schädigt zu sein. Sie wusste nicht, worüber sie sich mehr är­gern sollte. Über diese unmögliche Trish O'Leary - oder über sich selbst, weil sie den Unfall verursacht hatte. Denn es war ganz eindeutig Maxines Schuld gewesen. Sich selber gegenü­ber konnte sie das zugeben. Aber dieser Trish O'Leary würde sie das niemals unter die Nase reiben.

Schlechtgelaunt setzte sie ihre Rad-Erkundungstour fort. Zwei Straßen weiter entdeckte sie eine Apotheke. Und da ihre Kniewunde wohl besser verbunden werden sollte, ging Maxi­ne hinein. Der Apotheker reinigte die Schürfwunde mit einem Desinfektionsspray und verkaufte ihr ein genügend großes Wundpflaster.

„Wie lange ist deine letzte Tetanusimpfung her?"

„Ungefähr ein Jahr", gab Maxine zurück.

„Alles klar, das reicht noch aus."

Maxine bedankte sich und ging hinaus. Das Mountainbike befand sich in dem Fahrradständer vor der Apotheke. Und je­mand hatte während ihrer kurzen Abwesenheit die Luft aus den Reifen gelassen!

Fluchend stand sie vor dem Zweirad. Ein Fahrradschloss hat­te sie zwar dabei, aber keine Luftpumpe. Da ertönte eine in­zwischen wohlbekannte Stimme hinter ihr.

„Na, musst du jetzt zu Fuß weiter? Das ist bestimmt für den Rest der Menschheit das Beste."

Wütend drehte sich Maxine zu Trish O'Leary um.

„Das warst du! Du hast mir die Luft aus den Reifen gelas­sen!"

Das rothaarige Mädchen verschränkte grinsend die Arme vor der Brust. Es schien sich darüber zu freuen, dass Maxine so au­ßer sich war.

„Kannst du das beweisen, du Zicke?"

„Nein, aber wer sollte es sonst getan haben?"

„Was weiß ich?", erwiderte Trish. „Vielleicht einer der Jungs, die durch deine aufdringliche Art genervt sind."

„Ich werde wenigstens beachtet", ätzte Maxine. „Von dir will doch keiner etwas wissen!"

Maxine war supergenervt, deshalb rutschte ihr dieser Spruch einfach so heraus. Normalerweise war Zickenterror nicht gera­de ihre Spezialität. Bei Trish trafen ihre Worte jedenfalls abso­lut ins Schwarze. Das rothaarige Mädchen brach in Tränen aus. Sie bekam einen richtigen Weinkrampf und konnte sich gar nicht mehr beruhigen.

Maxine stand da wie eine Marmorstatue. Ihr Ärger war schlag­artig verflogen. Das hatte sie nicht gewollt, nicht wegen zwei schlaffer Fahrradschläuche. Sie berührte Trish zaghaft an der Schulter.

„Hey, ich hab es nicht so gemeint..."

„Natürlich hast du das", schluchzte Trish. Sie drehte sich von Maxine weg und verbarg ihr Gesicht hinter ihren Handflä­chen. „Und du hast ja sogar recht. Mein Ex - er hat mir gerade eine total gemeine Mail geschickt, in der er mir genau das be­stätigt!"

Maxine wäre am liebsten im Boden versunken vor Scham. Was hatte sie da nur angerichtet. Sie zog Trish zu einer weiß gestrichenen Holzbank, von denen zumindest im Zentrum des Seebads alle paar Meter eine herumstand.

„Das tut mir total leid für dich, Trish. Ich wollte wirklich nicht, dass es dir so mies geht. Ich bin einfach nicht gut drauf, verstehst du? Darum war ich so fies zu dir. Ich habe kei­nen Freund. Und ich bin alleine, ich kenne niemanden hier. Ich gehe nämlich ins Internat, und ..."

Trish schniefte. Aus verquollenen Augen warf sie Maxine ei­nen Seitenblick zu. Aber er war nicht wütend, sondern neugie­rig. Und das war Maxine viel lieber.

„Echt? Ich bin nämlich auch Internatsschülerin. In welchem bist du denn? Und wie heißt du überhaupt?"

„Mein Name ist Maxine Roberts. Ich gehe in Wandsworth Hall zur Schule."

„Und ich in Rillington Manor. Ein gruseliger alter Kasten, kalt und zugig. Und nirgendwo Jungs in Sicht."

„Kommt mir bekannt vor", bemerkte Maxine und grinste schief. Trish putzte sich geräuschvoll die Nase, bevor sie wei­tersprach.

„Von Dean, meinem Exfreund, habe ich monatelang nur über SMS was gehört. Und gestern, am ersten Ferientag, kommt die­se gemeine Mail, in der ich auch noch erfahre, dass er schon längst eine andere hatte, als wir zusammen waren."

Die Stimme des anderen Mädchens wurde schon wieder brü­chig. Maxine nahm sie schwesterlich in den Arm.

„Hey, dann verdiente der Typ dich auch nicht. Hier sind doch genug Jungs, die bestimmt gern eine Freundin wie dich hät­ten, Trish."

Die Rothaarige schaute Maxine ins Gesicht. Plötzlich lächel­te sie.

„Du musst es ja wissen - wo du dir doch schon alle Typen genau beäugt hast."

Sie begannen beide zu lachen. Dann stand Trish auf.

„Ich will mich jetzt endlich umziehen. In dem fleckigen Kleid sehe ich aus wie eine Vogelscheuche. Wenn du willst, kannst du mitkommen."

„Warum nicht", meinte Maxine achselzuckend. „Mein Mount­ainbike lasse ich aber hier. Die Reifen sind ja sowieso platt."

„Was du nicht sagst."

Sie alberten herum, als ob sie sich schon ewig kennen wür­den. Maxine und Trish gingen hinunter zur Harbor Promenade. Das war eine breite Straße, an der sich zahlreiche Restaurants und Hotels mit Seeblick befanden. Die Harbor Promenade en­dete am Jachthafen. Trish deutete auf ein nostalgisches Lu­xushotel.

„Das Continental. Da wohne ich."

Maxine hob die Augenbrauen.

„Du willst mich wohl auf den Arm nehmen."

„Nö, jetzt gerade nicht. Meine Mom ist dort Hotelmanagerin. Deshalb bin ich in den Ferien immer in Fennquay. Jetzt ist ja zum Glück Sommer. Aber in den Weihnachtsferien herrscht hier echt tote Hose."

„Was ist mit deinem Dad?", fragte Maxine. „Ist er ...?

Trish ahnte, was sie sagen wollte.

„Nein, er lebt. Aber meine Eltern sind geschieden."

Maxine beschloss, nicht auf dem Thema herumzureiten. Denn sie war an diesem Tag ja schon voll in ein Fettnäpfchen getreten. Sie folgte Trish über die breite Marmortreppe in die Hotelhalle. Ein Portier in schicker Uniform grüßte sie höflich. Offenbar hatte die Rothaarige nicht geschwindelt. Jedenfalls wurde sie von allen Bediensteten freundlich, beinahe familiär behandelt. Das galt auch für den süßen Liftboy, der die beiden Mädchen mit dem Aufzug in das dritte Stockwerk brachte. Er warf einen Blick auf Trishs schmutziges Kleid.

„Soll ich dir beim Umziehen helfen?"

„Träum weiter, Tony", meinte Trish und warf lachend den Kopf in den Nacken.

In der dritten Etage stiegen sie aus. Die Aufzugtüren schlos­sen sich, und die Kabine rauschte wieder in die Tiefe.

„Netter Typ, dieser Tony", sagte Trish. „Leider ist seine Freundin total eifersüchtig."

Die traurige Stimmung der Rothaarigen war verflogen, als wäre sie nie da gewesen. Anscheinend wechselten bei Trish die Launen wie Sonne und Regen. Jedenfalls kam es Maxine so vor.

Die beiden Mädchen betraten Trishs Zimmer. Für Maxine sah es aus wie das Schlafgemach einer Prinzessin in einem Kos­tümfilm. Die Möbel waren echte Antiquitäten, soweit sie das beurteilen konnte. Richtig alt - aber lange nicht so alt wie die Fundstücke, nach denen Maxines Eltern bei der Ausgrabung suchten. Maxine schüttelte sich. Sie konnte es drehen und wenden, wie sie wollte. Irgendwie kam sie innerlich immer wieder auf dieses Thema zurück.

„Was ist mit dir?", wollte Trish wissen.

„Du hast mich noch gar nicht gefragt, was meine Mom und mein Dad machen."

„Stimmt. Ich dachte, ihr würdet hier zusammen die Ferien verbringen. Fennquay ist schließlich ein Urlaubsort."

Trish zog ihr beflecktes Kleid aus und öffnete ihren Schrank. Sie drehte sich halb zu Maxine um und schaute sie neugierig an.

„Nein, meine Eltern arbeiten hier. Sie sind Altertumsfor­scher."

„Ach, dann graben sie draußen vor der Stadt nach alten Knochen", meinte Trish locker. Maxine überlegte, ob sie ihr den Spruch übel nehmen sollte. Aber sie entschied sich dage­gen. Schließlich fand sie selbst die ferne Vergangenheit eher langweilig - warum sollte sie dann von Trish erwarten, dass sie darauf abfuhr?

„Ja, kann man sagen. Weißt du etwas über Geister, die sich dort herumtreiben sollen?"

Kaum hatte Maxine die Frage gestellt, als sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen hätte. Trish musste sie doch für durchgeknallt halten. Aber die Rothaarige antwortete total normal.

„Ein paar alte Tanten hier in Fennquay glauben an so was. Aber es gibt ja auch noch die Kelten, denen die Grabungen überhaupt nicht recht sind."

„Hallo? Ich dachte, die Kelten sind seit ein paar tausend Jahren ausgestorben", meinte Maxine stirnrunzelnd.

„Das weiß ich auch, obwohl Geschichte nicht gerade mein Lieblingsfach ist. Die Kelten, von denen ich rede, sind jung - viele so in unserem Alter. Sie stehen auf die Musik der Kelten, auf ihren Schmuck, ihre Bräuche. So was eben."

„Ah, ich kapiere", murmelte Maxine und dachte an ihre Internatsfreundin Julia, die ebenfalls ein Keltenfan war.

„Sag mir doch mal, welches Kleid ich anziehen soll", forderte Trish. Maxine war dankbar für die Ablenkung. Sie wollte sich schließlich in Fennquay amüsieren und nicht ständig über die Probleme ihrer Eltern nachdenken. Vor allem, wenn ihre Hilfe nicht gewünscht wurde ...

Trish und Maxine räumten den halben Schrank aus und veranstalteten eine Spontan-Modenschau, wobei sie jede Menge Spaß hatten. Sie benahmen sich, als wären sie die ältesten Freundinnen. Kaum war Maxine dieser Gedanke gekommen, als Trish sagte: „Weißt du was? Ich kann dich echt gut leiden. Da­bei fand ich dich nach dem Unfall total ätzend."

„Ich dich aber auch."

Sie lachten. Dann warf Trish einen Seitenblick auf ihre Armbanduhr.

Details

Seiten
Jahr
2023
ISBN (ePUB)
9783738971484
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2023 (Februar)
Schlagworte
bann druiden unheimlicher thriller

Autor

  • Steve Hogan (Autor:in)

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Titel: Im Bann des dunklen Druiden: Unheimlicher Thriller