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Bergwetter Heimatroman 8: Ein großer Sprung zur Liebe

von Anna Martach (Autor:in)
120 Seiten

Zusammenfassung

„Nun beeile dich noch, Moni. Du wirst irgendwann einmal zu deiner eigenen Beerdigung so spät kommen, weil du mit den Pferden beschäftigt bist“, mahnte Katharina, die gutmütige Haushälterin auf dem Reiterhof Beringmeier.

„Was sind denn das für schreckliche Gedanken, Kati“, lachte die bildhübsche Monika, die noch heute an den Traualtar treten sollte. Jedes andere Madl hätte vermutlich nichts anderes im Kopf gehabt, als das Brautkleid und den korrekten Ablauf der Zeremonie, die hier auf dem Reiterhof stattfinden sollte. Nicht so Monika. Ihr ganzes Denken war erfüllt von den Pferden, die auf dem Reiterhof beheimatet waren. Auch jetzt, da sie eigentlich damit beschäftigt sein sollte, das Kleid anzuziehen, war sie stattdessen auf dem Weg in den Stall.

„Die Pandora wird ihr Fohlen auch dann bekommen, wenn du net dabei bist“, brummte Katharina unzufrieden. „Was soll denn der Michael denken, wenn du zu spät zur Trauung kommst?“

„Ach, der versteht das schon“, meinte Monika leichthin.

„Madl, du kannst net die Pferde vor deine Liebe stellen“, beharrte die ältere Frau, die seit mehr als fünfundzwanzig Jahren hier arbeitete und Monika seit ihrer Geburt kannte. Die aber klatschte Katharina einen Kuss auf die Wange.

„Der Michael kennt das Problem mit der Arbeit, der hat als Architekt auch oft genug Sondereinsätze. Und nun will ich mich beeilen, die Pandora wartet ja vielleicht noch so lange, bis ich verheiratet bin. Aber nachschauen muss ich schon noch einmal.“ Sie lief davon, und Katharina kehrte an ihre Arbeit zurück.

Im Stall war Karl Oberhofer der Pferdemeister, auch er blickte Monika mit großen Augen entgegen.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Bergwetter Heimatroman 8: Ein großer Sprung zur Liebe

Bergroman von Anna Martach



Der Umfang dieses Ebook entspricht 102 Taschenbuchseiten.


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1

„Nun beeile dich noch, Moni. Du wirst irgendwann einmal zu deiner eigenen Beerdigung so spät kommen, weil du mit den Pferden beschäftigt bist“, mahnte Katharina, die gutmütige Haushälterin auf dem Reiterhof Beringmeier.

„Was sind denn das für schreckliche Gedanken, Kati“, lachte die bildhübsche Monika, die noch heute an den Traualtar treten sollte. Jedes andere Madl hätte vermutlich nichts anderes im Kopf gehabt, als das Brautkleid und den korrekten Ablauf der Zeremonie, die hier auf dem Reiterhof stattfinden sollte. Nicht so Monika. Ihr ganzes Denken war erfüllt von den Pferden, die auf dem Reiterhof beheimatet waren. Auch jetzt, da sie eigentlich damit beschäftigt sein sollte, das Kleid anzuziehen, war sie stattdessen auf dem Weg in den Stall.

„Die Pandora wird ihr Fohlen auch dann bekommen, wenn du net dabei bist“, brummte Katharina unzufrieden. „Was soll denn der Michael denken, wenn du zu spät zur Trauung kommst?“

„Ach, der versteht das schon“, meinte Monika leichthin.

„Madl, du kannst net die Pferde vor deine Liebe stellen“, beharrte die ältere Frau, die seit mehr als fünfundzwanzig Jahren hier arbeitete und Monika seit ihrer Geburt kannte. Die aber klatschte Katharina einen Kuss auf die Wange.

„Der Michael kennt das Problem mit der Arbeit, der hat als Architekt auch oft genug Sondereinsätze. Und nun will ich mich beeilen, die Pandora wartet ja vielleicht noch so lange, bis ich verheiratet bin. Aber nachschauen muss ich schon noch einmal.“ Sie lief davon, und Katharina kehrte an ihre Arbeit zurück.

Im Stall war Karl Oberhofer der Pferdemeister, auch er blickte Monika mit großen Augen entgegen.

„Was machst du denn hier? Solltest du net gerade heiraten? Sag nur net, du willst nach der Pandora sehen? Die kann ihr Fohlen auch bekommen, ohne dass du dabei bist“, knurrte er und benutzte dabei fast die gleichen Worte wie die Haushälterin. Auch Karl gehörte zum langjährigen Stammpersonal und war mit Monikas Leidenschaft vertraut. Aber das ging nun doch zu weit. „Ich bin durchaus in der Lage, eine Geburt zu überwachen“, fügte er brummig hinzu.

„Das weiß ich doch, Karl“, versuchte sie zu beschwichtigen. „Machst das ja net zum ersten Mal. Aber es hat mir doch keine Ruhe gelassen.“

Gemeinsam traten die beiden an die große Box, in der die Fuchsstute etwas unruhig hin und her lief.

„Das wird sicher noch ein bis zwei Stunden dauern“, erklärte der Mann mit fachmännischem Blick.

„Ja, wahrscheinlich hast du recht“, stimmte Monika zu. „Ich hoffe nur, es geht alles glatt. Sie hatte beim ersten Mal so große Schwierigkeiten, dass ich mir doch Sorgen mache...“

„Ich bin hier und bleibe hier.“

„Aber du gibst mir Bescheid, wenn es soweit ist?“

„Freilich, ich schicke den Hannes - oder nein, besser doch net. Der brächte es fertig, direkt aus dem Stall in die Trauzeremonie hinein zu platzen. Egal, ich werde dir schon Bescheid geben. Jetzt Lauf, Madl, dein Bräutigam wartet. Ich wünsche dir alles Glück der Welt.“

„Danke, Karl.“ Auch der treue alte Pferdemeister bekam noch einen Kuss auf die Wange, dann rannte Monika zurück. Mit einem Blick stellte sie fest, dass alle Gäste mittlerweile eingetroffen waren, jedenfalls zeigte die große Menge an abgestellten Autos, dass sich viele Menschen hier auf dem Reiterhof aufhielten. So dachte sie sich nichts weiter dabei, als sie aus der kleinen Nische mit den dichten Holunder-Büschen Stimmen hörte. Es war gut möglich, dass sich dort ein Pärchen zu einem kleinen verstohlenen Beisammensein traf.

Doch dann hielt sie inne. Die Stimmen kamen ihr seltsam vertraut vor. Unter normalen Umständen wäre sie weitergegangen, es musste halt jeder selbst wissen, was er tat. Doch dann hielt sie wieder inne. Diesen Tonfall kannte sie nur zu gut. Es konnte doch nicht sein, dass...

Mit wenigen Schritten war Monika hinter den Holunder getreten und glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Da stand ihr zukünftiger Ehemann Michael Leitner in enger Umarmung und eindeutiger Absicht mit - ja, ausgerechnet mit ihrer Freundin Bettina.

Die beiden waren so vertieft in das, was sie tun wollten, dass sie die Anwesenheit einer weiteren Person nicht bemerkten. Brennend heiß schossen Monika Tränen in die Augen, ihr Herz schlug in einem raschen Trommelwirbel, und das Blut war aus ihrem Gesicht gewichen. Unbewusst schloss und ballte sie die Fäuste.

„Wann hattet ihr vor, mich über euer Verhältnis aufzuklären? Vor oder nach der Trauung?“, stieß sie schließlich hervor.

Die beiden fuhren erschreckt auseinander, Bettina raffte schamhaft das Oberteil ihres Kleides zusammen, und Michael senkte schuldbewusst den Kopf.

„Ihr könnt ruhig weitermachen“, fuhr Monika fort. Ihre Stimme klang seltsam verändert und verströmte eisige Ablehnung.

„Bitte, lass dir erklären...“, machte Michael einen schwachen Versuch die Situation zu retten.

„Ach, gibt es da wirklich etwas zu erklären?“, fragte Monika voller Verachtung. „Das kannst gleich bei meinem Vater tun, sobald ich dem erklärt hab, dass es keine Hochzeit geben wird.“

Abrupt drehte sie sich um und rannte davon. Michael stieß einen ellenlangen Fluch aus und folgte ihr, Bettina versuchte ihn aufzuhalten, doch er stieß sie heftig zurück.

Es war purer Zufall, dass Ferdinand Beringmeier, der von vielen nur ehrfürchtig Patriarch genannt wurde, ausgerechnet jetzt auf der Suche nach seiner Tochter war. Er hatte von Katharina erfahren, dass Monika unbedingt noch einmal nach der Stute hatte sehen müssen. Jetzt wollte er sie oben in ihrem Zimmer suchen, es waren nur noch wenige Minuten bis zur Trauung, und der Herr Pfarrer war schon eingetroffen. Doch Monika rannte förmlich in ihren Vater hinein, und sie war völlig aufgelöst.

„Madl, was ist denn los?“, fragte er entsetzt. „Ist was mit der Pandora?“ Auch ihm wäre nicht in den Sinn gekommen, dass ausgerechnet Michael der Grund für das Entsetzen in ihren Augen sein könnte.

Monika schüttelte stumm den Kopf, doch die Qual in ihren Augen zerriss ihrem Vater das Herz.

„Was ist los, Madl?“, fragte er noch einmal.

In diesem Augenblick sah er Michael Leitner in höchster Aufregung auftauchen, und ein schrecklicher Verdacht regte sich.

„Habt ihr Streit? Kurz vor der Trauung? Was ist passiert?“

„Es wird keine Hochzeit geben“, stieß Monika hervor. „Der betrügt mich schon vor der Ehe.“ Sie rannte davon, und Ferdinand stellte sich dem jungen Mann in den Weg.

„ Wie habe ich das zu verstehen?“, grollte er, und in seinen Augen lag ein unbarmherziger Ausdruck.

Michael wurde kreidebleich. Er suchte nach Worten, wusste aber, dass er diesem Mann nicht erklären konnte, was über ihn gekommen war. Im Grunde konnte er sich das selbst nicht erklären. Warum hatte er sich auf dieses flüchtige Abenteuer eingelassen? Das war einfach nur dumm. Noch dümmer war's allerdings, sich ausgerechnet von der Braut erwischen zu lassen.

„Das war nix Ernstes, wirklich net“, sagte er lahm. „Ich weiß gar net, was über mich gekommen ist. Ich will der Monika erklären, dass ich sie liebe, und...“

„Da gibt’s ja wohl nix zu erklären“, donnerte der Patriarch. „Was hat dir denn an meiner Tochter nicht gepasst? Ist sie zu brav und zu sauber? Ist sie am End net hübsch genug für einen so verwöhnten Geschmack wie den deinen? Ist die Mitgift nicht groß genug? Was ist es, was dich stört, Herr Architekt?“

„Gar nichts“, sagte der leise.

„Gar nichts also?“ Auch die Stimme von Ferdinand war jetzt leise geworden. Wer ihn kannte, wusste, dass es sich um die höchste Alarmstufe handelte. Aber noch nie hatte jemand so viel eiskalten Zorn bei ihm gesehen wie jetzt im Augenblick. Er beugte den Kopf etwas vor und flüsterte fast, doch Michael Leitner lief es in diesem Augenblick vor Angst eiskalt über den Rücken.

„Du hast genau eine Minute Zeit, um meinen Hof zu verlassen und nie mehr wiederzukommen. Sollte ich dich nach einer Minute noch hier sehen, oder solltest du tatsächlich die Dreistigkeit besitzen, noch einmal hier aufzutauchen, werde ich dich mit der Peitsche von meinem Land jagen.“

„Aber - aber das können Sie nicht tun“, stammelte Michael, der vor lauter Furcht wieder in die respektvolle Anrede verfiel. „Ich habe doch nur einen Fehler gemacht. Aber ich liebe die Monika doch, bitte, ich will ihr alles erklären.“

„Da gibt es nix mehr zu erklären. Die Zeit läuft.“

Beringmeier griff tatsächlich nach einer Peitsche, die hier am Zaun hing, wo sie eigentlich als Zubehör für die Kutschfahrten diente.

Michael Leitner schluckte schwer, panische Angst bereitete sich in ihm aus, doch dann nahm er die Beine in die Hand und rannte zu seinem Wagen. Die erstaunten Hochzeitgäste, die dieses Verhalten seltsam fanden, bekamen wenig später eine kurze Erklärung von Ferdinand, die aber im Grunde nicht wirklich etwas erklärte.

„Es tut mir leid, dass ihr alle hergekommen seid, um eine fröhliche Hochzeit zu feiern. Aber es wird hier und heut keine Hochzeit geben. Das Brautpaar hat sich entschieden, nicht zu heiraten. Ihr solltet aber trotzdem fröhlich sein. Esst und trinkt und lasst es euch gut gehen. Mich wollt ihr bitte entschuldigen.“

Ferdinand wandte sich ab, ohne die Fragen zu beantworten, die jetzt auf ihn einstürmten. Er nahm seine Frau Rosie bei der Hand und zog sie mit ins Haus, wo er ihr alles erklärte. Rosie war drei Jahre jünger als ihr Mann, sie war stets das ausgleichende Element gewesen, wo Ferdinand mit seiner manchmal brummigen Art aneckte. Doch jetzt fühlte sie sich persönlich verletzt.

„Ich will hoffen, dass der Bursche weg ist, sonst werde ich ihm selbst die Leviten lesen“, fuhr sie auf. „Wie kann er es wagen...? Ach Gott, die arme Moni, ich werde hinaufgehen und mit ihr reden. Ach Gott, wie konnte er das nur tun? Wie kann ein Bursche nur so dumm sein? Aber so ist das halt mit den jungen Leuten, die denken von Zwölf bis Mittag. Was habe ich doch ein Glück mit dir. Net, dass das Leben mit dir immer ganz einfach wäre, mein Lieber, aber du hast wenigstens immer Anstand besessen.“

Ferdinand zog die kleine, etwas füllige Frau in seine Arme und gab ihr einen raschen Kuss.

„Ich wüsste auch gar net, was ich ohne dich tun sollte“, sagte er leise. „Nun lauf hinauf zur Monika, falls sie überhaupt die Tür öffnet. Sie weint sich bestimmt die Augen aus dem Kopf.“



2

Die Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet, und selbst die Gäste, die in der Pension wohnten und nicht zur Hochzeit eingeladen waren, kannten kein anderes Gesprächsthema. Bettina aber konnte den Mund nicht halten und gab indirekt zu, der Grund für diesen Aufruhr zu sein.

Das bekam Katharina mit, die daraufhin ebenfalls von einem heiligen Zorn erfüllt wurde. Mit festem Griff zog sie die junge Frau zur Seite.

„Du tust gut daran, den Hof so schnell wie möglich zu verlassen“, sagte sie kalt. „Wie kannst du es wagen, der Monika net nur den Bräutigam auszuspannen, sondern auch noch stolz darauf zu sein? Geh und komm nie wieder her.“

Bettina schürzte die Lippen. „Hab dich bloß net so. Ich bin schließlich net die erste, mit der Michael - na ja, ich meine, er ist halt ein fescher Bursche und so charmant...“

„Ich wünsche dir nix Böses, Bettina, aber offenbar hast du nicht begriffen, wie weh das tut. Vielleicht wirst du eines Tages begreifen, dass du die Monika nicht nur als Freundin verraten, sondern dich auch selbst beschmutzt hast.“

„Ach, du hast ja keine Ahnung“, erklärte Bettina schnippisch. Doch auch sie beeilte sich plötzlich, den Reiterhof zu verlassen.

Hannes, der etwas einfältige, aber absolut zuverlässige Stallknecht, machte sich daran, die festlich geschmückten Zweispänner wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen. Dabei murmelte er ständig vor sich hin und verwünschte den jungen Architekten heftig. Karl hörte sich das eine Weile an, dann rief er Hannes zur Ordnung.

„Du solltest dir darüber keine Gedanken machen, unser Patriarch hat das alles schon im Griff“, mahnte er.

„Das hat er net richtig gemacht, nein, gar net. Er hätte ihm gleich eins überziehen sollen mit der Peitsche, dem Deppen. Wie kann er denn unsere Monika so verletzen?“, brummte Hannes unzufrieden.

„Nun ist es aber genug, mach deine Arbeit.“

„Ja, schon gut, aber die Monika ist ein so liebes Madl...“. Es ging noch eine ganze Weile so weiter, aber Karl hatte plötzlich keine Zeit mehr. Die Geburt des Fohlens bei der Stute Pandora setzte ein, und der Pferdemeister tat das einzig Richtige. Er rannte hinauf zu Monika, trommelte gegen die Türe, obwohl die nicht einmal für Monikas Mutter geöffnet worden war. Karl kannte kein Pardon.

„Komm heraus, Madl, die Pandora braucht dich, es geht los.“

In kurzer Zeit war Monika an der Tür. Sie hatte sich blitzschnell derbe Kleidung angezogen und das Gesicht gewaschen, doch die Spuren der Tränen waren unübersehbar. Aber sie hielt den Kopf aufrecht und versuchte sogar ein Lächeln.

„Dann wollen wir mal. Ich bin schon gespannt, ob es ein Hengstfohlen wird. Da würde der Papa sich sehr darüber freuen.“

Karl sagte nichts dazu. Er achtete darauf, dass die noch immer zahlreichen Gäste die junge Frau nicht zu sehen bekamen.

Knapp zwei Stunden später hatten sich die meisten Gäste schon auf den Heimweg gemacht, und Monika saß weinend in der Box.

„Schau nur, Karl, wie schön der kleine ist. Pechschwarz mit der kleinen Blässe auf der Stirn. Er wird bestimmt mal ein ganz Großer, er hat schließlich gute Erbanlagen.“

Es war nicht ganz klar, warum die Tränen in Strömen liefen. Lag es daran, dass eine Geburt jedes Mal ein Wunder der Natur war, oder weinte Monika um ihre verlorene Liebe? Karl war das egal. Er setzte sich neben das Madl ins Stroh, legte ihr kameradschaftlich einen Arm um die Schultern, und sie weinte in seine Jacke hinein.



3

Drei Tage später war die geplatzte Hochzeit noch immer ein heißes Thema in Lindenthal, und die Gerüchte schossen ins Kraut. Bettina war es, die förmlich angefeindet wurde. In den Augen der Leute ging es nicht an, dass sie einer anderen den Mann wegnahm, egal, wie viel Schuld dieser Mann selbst an der Situation trug. Mittlerweile hatte Bettina längst eingesehen, dass es ein Fehler gewesen war, darüber zu reden. Monika hatte ihren Namen sicher nicht genannt, und es wäre nur nach und nach bekannt geworden, dass die Freundschaft der beiden jungen Frauen in die Brüche gegangen war. So aber warf man ihr böse Blicke zu, wandte sich von ihr ab oder beschimpfte sie sogar.

Michael Leitner, der auch beruflich von der Hochzeit profitiert hätte, stand plötzlich vor dem Problem, dass seine Aufträge rasant zurückgingen. Wo es möglich war, wurden die Verträge gekündigt, bei allen anderen behandelte man ihn wie Luft. Es begann ihm zu dämmern, dass er mit seiner Leichtfertigkeit seine Karriere aufs Spiel gesetzt hatte. Das war mehr als unangenehm, denn das Gerede breitete sich aus und stellte seine Zuverlässigkeit in Frage. Obwohl weder Monika noch ihr Vater ein Wort verloren, war die ganze Sache sehr schnell überall bekannt. Es gab kaum jemanden, der den Architekten in Schutz nahm, seine Untreue unmittelbar vor der Trauung schien für die Leute etwas sehr Persönliches zu sein. Er würde lange darum kämpfen müssen, seinen Ruf wieder aufzubauen.

All das wusste der Mann nicht, der mit seinem unauffälligen Auto in Lindenthal ankam. Er stellte den Wagen auf einem Parkplatz ab und machte einen Spaziergang. Er fiel unter all den anderen Touristen gar nicht auf, und als er sich nach dem Weg zum Reiterhof Beringmeier erkundigte, war allen klar, dass es sich um einen neuen Gast handeln musste. Damit war er für die Leute kaum noch interessant.

Doch nichts lag Peter Burger ferner, als Ferien zu machen. Ganz im Gegenteil, er wollte eine neue Arbeitsstelle antreten. Er hatte sich vor einiger Zeit auf die Ausschreibung beworben, die der Patriarch in einer Fachzeitschrift eingestellt hatte. Die beiden Männer waren in München zusammengetroffen, und Beringmeier zeigte sich gebührend beeindruckt von der bisherigen Laufbahn des jungen Mannes. Ein neuer Gestütsmeister sollte den alten Herrn bei der Arbeit entlasten und den ganzen Betrieb ein bisschen frischer und moderner machen. Peter hatte begeistert zugesagt, obwohl er noch nie vor Ort gewesen war. Doch der Ruf des alten Beringmeier war in der gesamten Branche bekannt. Ob es um die Erfolge der Zuchtstuten ging, die zahlreichen Preise bei den verschiedenen Turnieren oder die anerkannte Pferdepension - der Reiterhof war für jeden eine gute Wahl. Es war ein beruflicher Aufstieg für Peter, und so hatte er nicht lange überlegen müssen.

Auch das Umfeld gefiel ihm. Lindenthal war ein kleiner gepflegter Ort, die Landschaft wirkte idyllisch, die Menschen schienen aufgeschlossen und freundlich. Peter hatte die letzten drei Jahre im Norden verbracht, auf einem Gestüt in Schleswig Holstein, er sehnte sich danach, hügelige Landschaft und ausgedehnte Wälder vor Augen zu haben.

Burger trank im Café zur Tenne einen Kaffee und machte sich dann auf den Weg zu seiner neuen Wirkungsstätte. Unterwegs überholte er vorsichtig einen Zweispänner, der von einer jungen Frau kutschiert wurde, die über eine Menge Erfahrung zu verfügen schien. Die beiden Stuten trabten gehorsam und doch voll Temperament die Straße entlang. Peter erhaschte einen kurzen Blick auf die Frau und stieß unwillkürlich einen Pfiff aus. Donnerwetter, das war ja eine Schönheit! Sollte das etwa Monika Beringmeier sein, die beim Gespannfahren schon so viele Trophäen eingesammelt hatte? Nun, er würde es sicher bald erfahren.

Nachdem Burger mit gedrosselter Fahrt einen ordentlichen Sicherheitsabstand zur Kutsche erreicht hatte, gab er noch einmal richtig Gas. Seine Neugier war jetzt riesengroß.



4

Auch Monika hatte den Wagen mit dem Fremden bemerkt. Da für heute kein neuer Gast angekündigt war, konnte es sich eigentlich nur um den neuen Gestütsmeister handeln, der in wenigen Tagen seine Arbeit antreten sollte. Er würde vorerst über der alten Remise wohnen, wo eine hübsche kleine Wohnung für ihn reserviert war. Der Mann war vorsichtig, und er hatte sofort Rücksicht auf die Pferde genommen, das gefiel Monika. Sie kannte Peter Burger bisher nur aus dem Bericht ihres Vaters. Seine Zeugnisse waren jedenfalls fabelhaft.

Sie kam mit dem Gespann nur kurz nach dem Auto auf dem Hof an und sah den schlanken, hoch gewachsenen Mann auf ihren Vater zugehen. Auf den ersten Blick wusste sie, dass es früher oder später zwischen diesen beiden Männern zum Zusammenstoß kommen musste. Der Patriarch hatte seit Jahren niemanden mehr - außer seiner Frau, und gelegentlich seiner Tochter - der es wagte, ihm Widerstand entgegenzusetzen. Monika wusste, es würde nicht lange dauern, denn Peter Burger machte ganz und gar nicht den Eindruck, als würde er nur Befehle entgegennehmen. Aber dann hätte Beringmeier jemand anderen suchen müssen, statt einen ausgebildeten Gestütsmeister einzustellen. Auch ihm musste klar sein, dass ein Mann mit neuen Ideen eigene Vorstellungen mitbringen würde, die nicht unbedingt mit den bislang herrschenden Ansichten übereinstimmten.

Doch im Augenblick war alles eitel Sonnenschein.

„Schau her, Madl“, rief Ferdinand gut gelaunt. „Das ist meine Tochter Monika - Peter Burger, der neue Gestütsmeister.“

Sie schaute in ein schmal geschnittenes Gesicht, die Haut war gebräunt, die dunklen Haare lagen etwas wirr um den Kopf, leuchtend blaue Augen musterten die junge Frau ganz ungeniert.

„Ich freue mich, Sie kennen zu lernen. Ich habe schon viel von ihnen gehört, besonders von Ihren Erfolgen im Gespannfahren. Das ist für eine junge Frau eher ungewöhnlich.“

„Danke, aber für jemanden, der mit Pferden aufgewachsen ist, ist das gar nix besonderes.“

Moni spürte die bewundernden Blicke des Mannes, und ihre Miene wurde plötzlich abweisend. Nie wieder wollte sie mit einem Mannsbild etwas zu tun haben, was über das geschäftliche hinausging. Aber nie wieder war eine sehr lange Zeit, das sagte sich so schnell dahin. Es gefiel ihr jedoch, dass Peter die Pferde mit Kennermiene musterte, er wusste sie offenbar richtig einzuschätzen.

„Mein Vater sagt, Sie haben bisher auf einem Gestüt in Norddeutschland gearbeitet. Ich hoffe, die Umstellung wird nicht schwer für Sie sein“, erklärte sie höflich.

Burger lachte auf. „Ich stamme hier aus der Gegend, und so ist das für mich eine Heimkehr.“

„Ach, dann werden Sie sicher noch Verwandte besuchen, bevor Sie mit der Arbeit anfangen?“

Seine Augen wurden dunkel und traurig. „Ich habe hier keine Verwandten mehr. Mir wäre es auch ganz recht, könnte ich gleich morgen anfangen.“

Bei diesen Worten lag Schmerz in seiner Stimme, und Monika fragte sich, was der Grund dafür sein mochte. Ferdinand ging darüber hinweg, er hatte gehört, dass Burger sofort anfangen wollte, und das gefiel ihm.

„Willkommen auf dem Beringmeier-Hof“, sagte er und streckte Peter noch einmal die Hand entgegen. „Moni, der Hannes kann die Stuten abspannen, und du könntest dem Peter alles zeigen. Stellst ihm auch die Leute vor und fährst mit ihm nach Lindenthal, damit auch dort alle Bescheid wissen, dass er zu uns gehört. Ach ja, und zeig ihm das Fohlen von der Pandora, vielleicht fällt ihm ein guter Name ein. Über die Abstammung weißt du ja Bescheid.“

„Papa, nun lang es aber“, protestierte sie lachend. „Du kannst doch über den Herrn Burger heute net einfach so bestimmen. Vielleicht hat er ja noch was anderes vor, und sicher wird er sich auch erstmal frisch machen wollen.“

„Herr Burger?“ Ferdinand runzelte die Stirn. „Seit wann wird denn hier auf dem Hof so förmlich miteinander geredet? Soll er vielleicht auch noch Fräulein Beringmeier zu dir sagen?“

„Schmarrn“, lachte sie glockenhell auf. „Das regeln wir schon noch. Aber du kannst den Mann doch net so einfach überfahren, der kann ja gar nimmer Luft holen.“ Sie strahlte Peter an und wusste nicht, wie schön sie in diesem Augenblick aussah.

„Darf ich auch mal was sagen?“, fragte Burger leicht ironisch.

„Ja, natürlich, tut mir leid, ich wollte net über Ihren Kopf hinweg - und der Papa sicher auch net...“

„Nein, ich habe nichts dagegen, mit Ihnen schon mal einen Rundgang zu unternehmen, und ja, ich will mich auch gern schon mal mit allen Leuten bekannt machen. Und nein, ich habe auch nichts dagegen, wenn wir die förmliche Anrede weggelassen ...“

„Na also, habe ich es net gesagt, das ist ein Mann so recht nach meinem Herzen“, strahlte der Patriarch.

Moni zuckte die Schultern. „Ist schon recht. Dann wollen wir mal. - Hannes? Hannes, komm bitte mal her.“ Der Stallknecht kam gemächlich auf die Gruppe zu, und das Madl musste sich das Lachen verbeißen. Hannes hatte immer ein paar Probleme mit neuen Leuten, das war auch der Grund, warum er nur selten mit den Gästen des Reiterhofs zusammentraf. Es würde sicher ein paar Tage dauern, bis er Peter Burger als Vorgesetzten akzeptierte. Bis dahin - nun, darüber wollte sie lieber nicht nachdenken. Monika stellte den Gestütsmeister vor und sah Missmut im Gesicht von Hannes.

„Hast du gehört? Was der Herr Burger sagt, das hat zu passieren“, mahnte sie und erntete ein unverständliches Brummen. „Nun sei so gut und spann die beiden Stuten aus, die haben für heute genug getan. Lässt sie auf die kleine Weide, nachdem sie ordentlich abgerieben sind, und gibst ihnen ein bisserl Hafer ins Futter.“

„Willst denn morgen wieder mit den beiden fahren?“

„Ja, freilich, das werde ich wohl auch müssen. Schließlich ist schon am Wochenende das große Turnier. Passt dir was net?“

Er kratzte sich am Kopf. „Ich hab ja nur gedacht, du würdest gar net mitmachen wollen, wegen dem - na, du weißt schon.“

Spontan legte sie ihre Hand auf seinen Arm. „Ist wirklich lieb, dass du dir Gedanken machst, Hannes, aber im Augenblick weiß ich mir nix Schöneres als ein Turnier. Nun lauf, Dorina und Rosinante wollen aus dem Geschirr hinaus.“ Er stampfte davon, und Monika lachte leise auf. „Das ist unser Hannes, manchmal etwas schwerfällig oder sogar stur, aber er ist fleißig und hat ein Herz aus Gold, auch wenn es am Verstand ein bisschen fehlen mag. Kommen Sie, Peter, wir gehen zum Fohlen.“

Hier war auch Karl zu finden, der den neuen Gestütsmeister intensiv musterte und dann nickte. Er streckte die Hand aus und stellte sich selbst vor. Moni atmete unwillkürlich auf. Das Urteil von Karl war wichtig, er besaß nicht nur Pferdeverstand, sondern auch Menschenkenntnis, und er schien Peter Burger auf Anhieb zu akzeptieren. Karl besaß viel eigene Autorität, er konnte Peter das Leben bedeutend leichter machen.

„Ihr wollt nach dem Fohlen sehen?“, fragte der Pferdemeister gutmütig. „Da schaut her, da ist der kleine Racker. Das wird mal ein guter Renner, seht euch nur mal die Beine und den Körperbau an.“ Er schwärmte richtig, was Monika ein Lächeln entlockte. Für Karl gab es nichts Wichtigeres als Pferde, und wer selbst Pferdeverstand besaß, stieg in der Achtung des älteren Mannes weiter.

Peter schien das instinktiv erfasst zu haben. Mit leuchtenden Augen trat er an die Box, streichelte der Stute die weichen Nüstern und beugte sich dann zu dem noch namenlosen Fohlen hinunter. Das Tier stakste auf den langen, noch ungelenk wirkenden Beinen auf ihn zu.

„Ich glaube, der wird sich hervorragend entwickeln. Schaut nur mal - man kann jetzt schon erkennen, dass er mal eine hohe breite Brust bekommen wird. Dazu diese klugen Augen und der stolze Kopf - ich sage euch, der wird nicht nur schnell, der wird auch ein guter Springer.“

Monika lachte leise auf. „So habe ich mir das vorgestellt, wir machen einen Rundgang und bleiben im Stall beim Fohlen hängen. Aber der Kleine sieht wirklich ganz prächtig aus, und er hat eine gute Abstammung. Pandora hat beim Springreiten schon eine Menge Erfolge vorzuweisen, und der Vater ist Amun Rising, der englische Hengst, der als Dressurpferd kaum zu schlagen ist.“

Peter strahlte, natürlich war er mit den Stammbäumen der berühmten Tiere vertraut. „Dann ist das hier wohl ein aufgehender Stern“, meinte er.

„Wie schön, haben Sie einen passenden Namen?“, fragte Karl, der Peter in diesem Augenblick vorbehaltlos akzeptierte. „Das können wir dann dem Patriarchen - ähm, dem Chef vorschlagen.“

Burger lachte auf. „Patriarch ist schon recht, so habe ich den Herrn Beringmeier auch eingeschätzt. Aber ich hätte in der Tat spontan einen Namen. Aldebarans Leuchten, wie wäre das?“

Karl kratzte sich am Kopf. „Das ist wieder so ein gelehrter Name, mit dem ich net viel anfangen kann. Aber er klingt natürlich gut.“

Monika schmunzelte. „Aldebaran ist ein Stern am Nachthimmel, ich werde ihn dir einmal zeigen. Und der Papa hat gesagt, dass der Peter einen Namen für das Fohlen suchen kann, wenn er mag. Mir gefällt das auch, fast. Machen wir daraus Aldebarans black flame, dann haben wir auch einen Tribut an den Vater.“

„Und was heißt das nun wieder?“, wollte Karl wissen.

„ Schwarze Flamme“, gab sie zurück.

„Das klingt gut“, stimmten beide Männer einmütig zu.

Es war offenbar so, dass Peter sich schnell eingewöhnen würde, auch die weitere Führung über den weitläufigen Reiterhof brachte Gespräche mit sich, und der Gestütsmeister konnte gleich zum gesamten Personal Kontakt aufbauen. Er besaß eine natürliche Autorität, ohne anmaßend oder überheblich zu wirken. Für den Augenblick war die Welt auf dem Reiterhof Beringmeier wieder in Ordnung, und Monika konnte sich voll und ganz auf das Turnier im Gespannfahren konzentrieren. Sie ahnte nicht einmal, dass Peter sie mit bewundernden Blicken verfolgte.

Das Thema Männer war für sie abgeschlossen, das sollte auch Michael Leitner lernen, der tatsächlich den Versuch machte, mit ihr zu reden und um eine zweite Chance zu bitten.



5

Der große Tag war endlich da, und Monika freute sich darauf, mit ihren Tieren in den Wettstreit zu treten. Wie es sich für einen guten Fahrer gehörte, hatte sie selbst darauf geachtet das ganze Zubehör dabei zu haben. Von der Kleidung über den Hut bis zur Peitsche war alles in makellosen Zustand. Das Gespann selbst war blitzblank geputzt, und nichts war vergessen worden. Es mochte von Vorteil sein, dass dieses Turnier im Nachbarort stattfand, so dass ihr Vater nicht nur an der Ausrichtung beteiligt war, nein, sie kannte die Gegend und ahnte, mit welchen Schwierigkeiten der Parcours bestückt sein würde. Und natürlich waren viele Einwohner aus Lindenthal als Besucher gekommen, darunter natürlich auch alle Mädchen, die auf dem Reiterhof als freiwillige Helferinnen ihrer Arbeit taten. Sie hatten im Gegenzug die Möglichkeit umsonst zu reiten, außerdem bekamen sie bei derartigen Veranstaltungen freien Eintritt.

Die Teilnehmer am Turnier kamen aus aller Herren Länder, und das war schon etwas besonderes, denn diese Sportart ist nicht sehr weit verbreitet, und die Ausrichtung eines großen Turniers ist immens teuer.

Auf dem großen Areal, auf dem die Gespanne vorbereitet wurden, herrschte geordnetes Durcheinander. Scheinbar wahl- und ziellos liefen Helfer durcheinander, Pferde trabten unruhig auf und ab. Es wurde gebrüllt und geflüstert, gelacht und geschimpft, und dazwischen versuchten die Fahrer sich zu konzentrieren, um die vor ihnen liegenden Aufgaben perfekt zu meistern. Eigentlich hatten Außenstehende hier nichts zu suchen, doch wer wollte schon kontrollieren, ob jemand dazu gehörte oder nicht?

So war es für Michael Leitner, der dieses ganze Gewimmel natürlich kannte, nicht besonders schwer, sich Zutritt zu verschaffen. Bevor er sich Monika näherte, beobachtete er alles ganz genau. Er legte keinen Wert darauf, dass sich allzu viele Zeugen in der Nähe befanden, am liebsten würde er mit dem Madl allein reden, aber das war praktisch aussichtslos.

Doch im Augenblick befanden sich nur Sabine, eines der freiwilligen Pferdemädchen, und ein fremder Mann hier, der offenbar für den Reiterhof arbeitete. Mutig trat Michael näher.

„Monika, ich möchte gern mit dir reden“, sagte er bittend. Er war nicht gefasst auf den Blick von abgrundtiefer Verachtung, den sie ihm zuschickte.

„Gibt’s denn noch etwas zu bereden?“, fragte sie kalt.

Details

Seiten
ISBN (ePUB)
9783738969061
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Dezember)
Schlagworte
bergwetter heimatroman sprung liebe

Autor

  • Anna Martach (Autor:in)

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Titel: Bergwetter Heimatroman 8: Ein großer Sprung zur Liebe