Zusammenfassung
Die beiden Special Agents saßen dem Chef des FBI New York gegenüber. Zwischen ihnen befand sich der riesige Schreibtisch des Assistant Directors. Es war Montag, der 16. Juli.
»Warum immer an einem Freitag, und immer nur, wenn der Freitag auf einen 13. fällt?«, murmelte Ron Harris, ein dreiunddreißigjähriger, eins fünfundachtzig großer Mann mit brünetten Haaren, die leicht gewellt und streng nach hinten gekämmt waren. Bekleidet war Harris mit einer Kombination aus dunkelgrauer Hose und dunkelblauem Jackett, dazu trug er ein hellblaues Hemd und eine taubenblaue Krawatte.
»Die Antwort darauf kennt nur der Mörder«, gab Owen Burke zu verstehen.
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FBI Special Agent Owen Burke 2: Der Freitagsmörder
Special Agent Owen Burke
Action Krimi von Pete Hackett
Ein CassiopeiaPress E-Book
© by Author
© 2012 der Digitalausgabe 2012 by AlfredBekker/CassiopeiaPress
»Der Freitagsmörder hat wieder zugeschlagen«, sagte der Assistant Director und schaute von Special Agent Owen Burke auf dessen Partner Ron Harris. Schließlich kehrte sein Blick zu Burke zurück. »Am 13. Januar – einem Freitag – starb James Murphy. Am Freitag, dem 13. April Carter Hastings, und nun, am vergangenen Freitag, wurde Rodney Billinger ermordet.«
Die beiden Special Agents saßen dem Chef des FBI New York gegenüber. Zwischen ihnen befand sich der riesige Schreibtisch des Assistant Directors. Es war Montag, der 16. Juli.
»Warum immer an einem Freitag, und immer nur, wenn der Freitag auf einen 13. fällt?«, murmelte Ron Harris, ein dreiunddreißigjähriger, eins fünfundachtzig großer Mann mit brünetten Haaren, die leicht gewellt und streng nach hinten gekämmt waren. Bekleidet war Harris mit einer Kombination aus dunkelgrauer Hose und dunkelblauem Jackett, dazu trug er ein hellblaues Hemd und eine taubenblaue Krawatte.
»Die Antwort darauf kennt nur der Mörder«, gab Owen Burke zu verstehen.
»So ist es«, stimmte der AD zu. »Ihn zu fangen ist Ihre Aufgabe. Das Police Department hat den Fall an das FBI abgegeben. Fakt ist, dass es sich bei den Getöteten um drei der vier Gesellschafter der M.H.B.M.-Ltd. handelt. Das ist ein Softwareentwickler, der in Queens seinen Sitz hat. M steht für Murphy, H für Hastings, B für Billinger und M für McAllister.«
»Ich denke, wir müssen uns mal mit McAllister unterhalten«, knurrte Owen Burke. »Wann fällt eigentlich der nächste Freitag auf einen 13.?«
»Am 13. April des kommenden Jahres«, erklärte der AD, der sich diese Frage offensichtlich auch schon gestellt hatte.
»Das heißt, dass McAllister gegebenenfalls noch ein Dreivierteljahr zu leben hat«, konstatierte Ron Harris.
»Für den Fall, dass jemand die M.H.B.M.-Ltd. auslöschen möchte - ja«, stimmte Owen Burke zu.
»Nehmen Sie mit dem Police Department Verbindung auf, Gentlemen«, sagte der AD. »Die Kollegen haben die Spuren gesichert und möglicherweise liegen schon die ersten Ergebnisse vor. – Hier, die Akte, die mir vom Department überlassen wurde.«
Er nahm einen roten Schnellhefter vom Schreibtisch und reichte ihn Owen Burke.
Damit waren die beiden Agents entlassen.
Im Vorzimmer des Direktors roch es nach frischem Kaffee. Amalie Shepard saß vor ihrem Computer und tippte verbissen irgendeinen Schriftsatz. Eine Strähne ihrer grauen Haare hing ihr in die Stirn. Ihr Gesicht war knochig, ihre Lippen waren schmal und verrieten Strenge, ihre Nase war lang und gebogen. Amalie war alles andere als eine schöne Frau, man konnte sie nicht einmal als hübsch bezeichnen. Ihr Gesicht erinnerte Owen Burke immer an das eines jungen Geiers.
Harris versetzte seinem Kollegen einen leichten Stoß gegen die Rippen, grinste spitzbübisch und sagte: »Amalie hat frischen Kaffee. Ein Tässchen von ihrem edlen Gebräu würde uns schätzungsweise gut tun. Wie sieht es aus, Amalie? Treten Sie uns eine Tasse …«
»Wenn ihr Kaffee wollt, dann kocht euch gefälligst selber einen oder holt ihn euch aus dem Automaten!«
Ron Harris schnitt eine Grimasse. »Sie sind ja wieder ungemein entgegenkommend heute, Amalie. Vielen Dank. Wir wissen Ihre Freundlichkeit zu schätzen.«
Amalie drehte den Kopf, ihre blaugrauen Augen funkelten kriegerisch, sie schoss Ron Harris einen vernichtenden Blick zu. »Raus!«, stieß sie hervor. »Sie stören mich bei der Arbeit.«
»Vorwärts, Ron!«, knurrte Owen Burke. »Ich glaube, sie beißt gleich.«
Die beiden Agents drängten im gespielten Entsetzen zur Tür hinaus.
»Es kommt vielleicht daher, weil sie keinen Mann abgekriegt hat«, mutmaßte Ron Harris auf dem Flur.
»Du kannst dich ja mal zur Verfügung stellen«, meinte Burke grinsend. »Vielleicht hebt das ihre Stimmung und sie kocht dir dann auch Kaffee.«
»Ha, ha.«
Zurück in ihrem Büro rief Owen Burke bei der SRD an. Er erklärte sein Anliegen, der Mann am anderen Ende der Leitung bat um einen Augenblick Geduld. Sekundenlang war es still, dann meldete er sich wieder. »Wir haben einige Beweismittel sichergestellt, die genetisch ausgewertet werden können, und natürlich einige Fingerabdrücke. Auch dem Ermordeten haben wir die Fingerabdrücke abgenommen. Seine DNA wird ebenfalls analysiert.«
»Billinger wurde in seiner Wohnung erschossen«, sagte Burke. »Was ist mit dem Geschoss? Hat man es gefunden und ballistisch ausgewertet?«
»Man hat es sicherstellen können. Aber es liegt noch kein Ergebnis vor. Es wurde weder ein Abgleich bei den Fingerabdrücken vorgenommen, noch sind die DNA ausgewertet. Sie werden unterrichtet, sobald wir irgendwelche Erkenntnisse haben.«
»Danke.« Burke legte auf. »Sehen wir uns mal die Akte an«, schlug er an Harris gewandt vor. »Vielleicht bietet sie irgendwelche Anhaltspunkte.«
*
Die Wohnung Rodney Billingers befand sich in der 36th Street zwischen der Sixt und der Seventh Avenue, ganz in der Nähe des Broadway. Es handelte sich um ein Hochhaus, in dessen Halle ein Doorman residierte, der die Dienstausweise der beiden Agents eingehend studierte und sie dann in die 9. Etage schickte. Er nannte ihnen auch die Nummer des Apartments, in dem Billinger ermordet worden war.
Eine Frau von etwa dreißig Jahren öffnete die Tür, nachdem Ron Harris geklingelt und sich per Gegensprechanlage vorgestellt hatte. Sie war ausgesprochen hübsch, ihre langen Haare waren blond, die Kleidung, die sie trug, war schwarz. Den Agents entgingen nicht die geröteten Augen der Lady und beiden war klar, dass sie viel geweint hatte.
Special Agent Owen Burke stellte sich und seinen Partner vor und zeigte der Frau seine Dienstmarke, dann sagte er: »Das Police Department hat den Fall an das FBI abgegeben. Wir haben uns das zur Verfügung stehende Aktenmaterial angesehen, und nun möchten wir mit Ihnen über Ihren Mann sprechen. Sind Sie dazu in der Lage? Wir werden Sie nicht über Gebühr in Anspruch nehmen. Das versichere ich Ihnen.«
»Bitte«, murmelte Mrs. Cora Billinger und vollführte eine einladende Handbewegung. Sie bot im Wohnzimmer den beiden G-men Sitzplätze an, nahm auf der Couch Platz und sagte: »Ich habe Ihren Kollegen von der Mordkommission bereits Rede und Antwort gestanden. Sie fertigten eine Niederschrift.«
»Es sind noch ein paar Fragen aufgetaucht«, erklärte Burke.
»Wenn ich kann, will ich sie Ihnen gerne beantworten«, erklärte Mrs. Billinger.
»Die M.H.B.M.-Ltd. wurde vor siebzehn Jahren gegründet«, begann Owen Burke. »Ihr Mann und seine Gesellschafter-Kollegen waren fünfundzwanzig und sechsundzwanzig Jahre alt. Die Geschäftseinlage eines jeden betrug 25.000 Dollar. Sie hatten zum Zeitpunkt der Geschäftsgründung noch nicht mal ihr Studium abgeschlossen. Woher hatten die vier so viel Geld?«
Die Witwe schaute verdutzt, schließlich zuckte sie mit den schmalen Schultern und antwortete: »Keine Ahnung. Hinsichtlich dieser Frage habe ich noch nie einen Gedanken verschwendet. Vielleicht haben sie das Geld von ihren Eltern bekommen, oder sie haben ein Darlehen aufgenommen. Ich weiß es nicht.«
»Die Akte beinhaltet einen Vorfall, der fast zwanzig Jahre zurückliegt«, mischte sich nun Ron Harris ein. »Es ging um den Tod einer Zwanzigjährigen, ihr Name war Kirsten Jenkins. Es war die Verlobte Ihres Mannes. Sie stürzte aus dem 6. Stockwerk eines Hauses in der 102nd Street. Es wurde nie geklärt, ob es ein Unfall war, oder ob es sich um einen Selbstmord handelte, oder ob die junge Frau ermordet wurde.«
Ein Schatten schien über Mrs. Billingers ebenmäßiges Gesicht zu huschen. Sie nickte und sagte: »Ich weiß von Kirsten Jenkins. Man hatte Rod damals ziemlich in der Mangel. Ein Nachweis, dass er in irgendeiner Weise mit ihrem Tod zu tun hatte, wurde nicht erbracht. Mir hat Rod versichert, dass er zu dem Zeitpunkt, als sie aus dem Fenster stürzte, zusammen mit seinen Freunden in seiner Wohnung vor dem Fernseher saß und ein Baseballspiel anschaute.«
»Werden Sie jetzt die Anteile Ihres Mannes an der Gesellschaft erben?«, fragte Owen Burke.
Jetzt verschloss sich das Gesicht der Frau regelrecht. »Nein!«, stieß sie hervor. »Ich werde lediglich mit einer Summe von 500.000 Dollar abgefunden und erhalte eine monatliche Rente von 2.000 Dollar. Und das, obwohl der Betrieb in der Zwischenzeit Millionenumsätze macht.«
»Hat das Ihr Mann so verfügt?«, fragte Burke etwas perplex.
»Das wurde damals mit dem Gesellschaftsvertrag festgelegt«, antwortete Mrs. Billinger. »Wenn ein Gesellschafter stirbt, fallen seine Geschäftsanteile den anderen Gesellschaftern zu. Soweit der Verstorbene eine Frau hinterlässt, ist sie mit einer halben Million abzufinden, außerdem steht ihr eine monatliche Zahlung von 2.000 Dollar zu. Für jedes minderjährige Kind erhöht sich die monatliche Rente um 500 Dollar.«
»Eine ziemlich seltsame Vereinbarung«, gab Ron Harris zu verstehen.
»Dann ist jetzt McAllister der Mann, der sämtliche Gesellschaftsanteile in Händen hält«, fügte Burke hinzu.
Mrs. Billinger nickte. Dann sagte sie: »McAllister ist schwer krank. Er hat Krebs. Von Rod weiß ich, dass ihm die Ärzte höchstens noch ein halbes Jahr gegeben haben.«
»Bestanden zwischen den Gesellschaftern keine privaten Kontakte?«, fragte Burke.
»Nein. Schon seit einigen Jahren nicht mehr. Jeder hat, beziehungsweise hatte Familie. Früher war das anders. Da waren die vier unzertrennlich. Die dicke Freundschaft ist wahrscheinlich auch der Grund für die seltsamen Vereinbarungen im Gesellschaftsvertrag.«
»Sie waren zum Zeitpunkt des Mordes im Fitness Center«, schaltete sich wieder Ron Harris in den Dialog zwischen seinem Partner und der schönen Frau ein.
»Ja. Und dafür gibt es Zeugen.« Die Frau sprach mit besonderer Betonung.
»Ich weiß«, knurrte Harris. »Leben die Eltern Ihres Mannes noch?«
»Nein.«
»Wurde Ihr Mann bedroht, hatte er Feinde?«
»Nicht dass ich wüsste.«
Details
- Seiten
- Erscheinungsjahr
- 2022
- ISBN (ePUB)
- 9783738968477
- Sprache
- Deutsch
- Erscheinungsdatum
- 2022 (Dezember)
- Schlagworte
- special agent owen burke freitagsmörder