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Clayton der Harte: Pete Hackett Western Edition 48

von Pete Hackett (Autor:in)
©2022 130 Seiten

Zusammenfassung

Am folgenden Tag, gegen Mittag, kehrte Ken Clayton nach Great Bend zurück. Passanten blieben stehen und beobachteten ihn. Er brachte sein Pferd in den Stall, nahm dem Tier Sattel und Zaumzeug ab und versorgte es mit Heu, Hafer und Wasser.

Als er den Stall verließ, betrat Dan Donovan den Hof. „Vor wenigen Minuten erst habe ich erfahren, dass du zurückgekommen bist, Ken“, sagte der Oldtimer. „Warum ist Hank nicht mit dir zurückgekehrt? Und was – um alles in der Welt – wurde aus meinem Enkel?“

Clayton berichtete Dan Donovan, was sich in Russell und später dann auf dem Weg zurück nach Great Bend abgespielt hatte. Während er sprach, hievte er einen Eimer frisches Wasser aus dem Brunnen. Dan Donovan stand es regelrecht ins Gesicht geschrieben, wie erleichtert er war, weil sein Schwiegersohn nicht ernsthaft verletzt war und sich Tim in Sicherheit befand. „Was nun, Ken? Mitchell beschäftigt ungefähr ein Dutzend Schnellschießer und Schläger, und du bist allein. Denk nur nicht, dass die Leute, die dir den Stern aufgeschwatzt haben, einschreiten, wenn es hart auf hart geht.“

„Bruce Hawkins und einige andere beherzte Männer der Stadt haben verhindert, dass ein lynchwütiger Mob Brian Nelson aufknüpfte“, wandte Ken Clayton ein.

Dan Donovan lachte höhnisch auf. „Sie bedrohten ein paar Schreihälse, die im Grunde ihrer Herzen feige sind und den Schwanz einziehen, wenn ihnen jemand die Zähne zeigt. Wenn es gegen Mitchells Wölfe geht, wirst du wahrscheinlich keinen finden, der sich dir an die Seite stellt.“

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Clayton der Harte: Pete Hackett Western Edition 48


Clayton Band 5

Western von Pete Hackett


Pete Hackett Western - Deutschlands größte E-Book-Western-Reihe mit Pete Hackett's Stand-Alone-Western sowie den Pete Hackett Serien "Der Kopfgeldjäger", "Weg des Unheils", "Chiricahua" und "U.S. Marshal Bill Logan".


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Am folgenden Tag, gegen Mittag, kehrte Ken Clayton nach Great Bend zurück. Passanten blieben stehen und beobachteten ihn. Er brachte sein Pferd in den Stall, nahm dem Tier Sattel und Zaumzeug ab und versorgte es mit Heu, Hafer und Wasser.

Als er den Stall verließ, betrat Dan Donovan den Hof. „Vor wenigen Minuten erst habe ich erfahren, dass du zurückgekommen bist, Ken“, sagte der Oldtimer. „Warum ist Hank nicht mit dir zurückgekehrt? Und was – um alles in der Welt – wurde aus meinem Enkel?“

Clayton berichtete Dan Donovan, was sich in Russell und später dann auf dem Weg zurück nach Great Bend abgespielt hatte. Während er sprach, hievte er einen Eimer frisches Wasser aus dem Brunnen. Dan Donovan stand es regelrecht ins Gesicht geschrieben, wie erleichtert er war, weil sein Schwiegersohn nicht ernsthaft verletzt war und sich Tim in Sicherheit befand. „Was nun, Ken? Mitchell beschäftigt ungefähr ein Dutzend Schnellschießer und Schläger, und du bist allein. Denk nur nicht, dass die Leute, die dir den Stern aufgeschwatzt haben, einschreiten, wenn es hart auf hart geht.“

„Bruce Hawkins und einige andere beherzte Männer der Stadt haben verhindert, dass ein lynchwütiger Mob Brian Nelson aufknüpfte“, wandte Ken Clayton ein.

Dan Donovan lachte höhnisch auf. „Sie bedrohten ein paar Schreihälse, die im Grunde ihrer Herzen feige sind und den Schwanz einziehen, wenn ihnen jemand die Zähne zeigt. Wenn es gegen Mitchells Wölfe geht, wirst du wahrscheinlich keinen finden, der sich dir an die Seite stellt.“

Ken Clayton nahm den Eimer vom Brunnenrand und trug ihn zum Haus. Das Gewehr hielt er in der linken Hand. Dan Donovan folgte ihm. In der Küche schüttete Clayton einen Teil des Wassers in eine verbeulte Waschschüssel aus Aluminium. Dan Donovan zog sich einen Stuhl heran, setzte sich rittlings darauf und beobachtete, wie Clayton den Oberkörper frei machte und sich wusch. Schließlich hielt er es nicht mehr länger aus, zu schweigen, und stieß hervor:

„Ich glaube, Ken, ich habe dir vorgestern Unrecht getan, als ich dir die Schuld an allem gab. Ich habe sehr viel nachgedacht, und es ist mir klar geworden, dass Great Bend einen Mann wie dich braucht. Nachdem du aufgetaucht bist, sind zwar die Dinge eskaliert, doch früher oder später hätte es sowieso gekracht hier. Unter der Oberfläche brodelt und gärt es schon lange. Und als nicht Mitchells Mann, sondern Cash Anderson zum Sheriff gewählt wurde, war das wie eine Weichenstellung. Deine Heimkehr hat alles nur beschleunigt.“

„Schön, dass du zu dieser Erkenntnis gekommen bist, Dan“, murmelte Ken Clayton und begann sich mit einem grünen Handtuch abzutrocknen. „Mag meine Rückkehr nach Great Bend dazu geführt haben, dass die Gewalt eskalierte – mag meine Heimkehr alles beschleunigt haben. Mit dem Stern an der Brust will ich dafür sorgen, dass sich hier auch einiges ändert, und zwar grundlegend.“

Clayton zog sich wieder an und stülpte sich den Stetson auf den Kopf. „Wo finde ich um diese Tageszeit den Town Mayor?“, fragte er.

„Wahrscheinlich zu Hause. Über eine City Hall verfügen wir nicht in Great Bend. Hawkins führt die Amtsgeschäfte von zu Hause aus, und wenn er nicht gerade seinen Mittagsschlaf hält, dann triffst ihn gewiss in seinem Büro an.“

Sie gingen nach draußen, auf der Plaza trennten sich ihre Wege. Ken Clayton traf Bruce Hawkins tatsächlich in dem Büro an, das er sich in seinem Haus eingerichtet hatte. Der Bürgermeister forderte ihn auf, Platz zu nehmen, und als Clayton saß, sagte er: „Ich habe Tim Perkins festgenommen. Er befindet sich im Gefängnis in Russell.“

Der Town Mayor schaute Clayton ohne die Spur einer Begeisterung an. Dann knurrte er: „In der Stadt pfeifen es in der Zwischenzeit die Spatzen von den Dächern, Clayton: Tim Perkins ist Ihr Sohn. Wenn Sie den Stern behalten, werden Sie ihn anklagen müssen. Und wenn ihn die Jury des Sheriffmordes für schuldig befindet, wird der Prozess mit einem Todesurteil enden. Als Sheriff werden Sie für die Vollstreckung verantwortlich sein.“

„Ich bin zu neunundneunzig Prozent davon überzeugt, dass Tim nicht der Mörder des Sheriffs ist“, erklärte Ken Clayton.

Im Gesicht des Town Mayors arbeitete es. Er starrte Clayton an, als versuchte er die Antworten auf seine Fragen von dessen Zügen abzulesen. Schließlich sagte er grollend: „Er wurde gesehen, als er schoss.“

„Wer hat es gesehen?“

„Nun …“ Hawkins legte die Stirn in Falten. Sekundenlang suchte er nach einer Antwort, dann stieß er hervor: „Einige haben doch unmittelbar nach dem Mord geschrien, dass es Tim Perkins und seine Kumpane waren …“

„Nur einer schrie es. Wer es war, weiß ich nicht.“

„Aber Brian Nelson hat doch auch ausgesagt, dass Tim geschossen hat.“

„Er sah nur, dass Tim anlegte“, versetzte Ken Clayton. „Dass Tim schoss, konnte er nicht bestätigen. Tim streitet es auch nicht ab, angelegt zu haben. Er wollte Anderson ein paar Kugeln um die Ohren knallen, um ihn zu erschrecken. Ja, er legte auf den Sheriff an. Aber geschossen hat ein anderer. Und vielleicht war es sogar derselbe Bursche, der kurz darauf brüllte, dass Tim Perkins und seine Kumpane den Sheriff niedergeknallt haben.“

Ein nachdenklicher Ausdruck schlich sich in Bruce Hawkins Miene, schließlich murmelte er versonnen: „Seine Schuld oder Unschuld festzustellen wird Sache des Gerichts sein. – Aus welchem Grund sind Sie zu mir gekommen, Clayton?“

„Das Office und der Zellenanbau müssen so schnell wie möglich neu aufgebaut werden“, antwortete Ken Clayton. „Ich denke, es wird in nächster Zeit einige Verhaftungen geben und ich muss die Verhafteten arretieren können.“

„Sie haben vor, auf Mitchell loszugehen, nicht wahr?“

„Ja. Ich bin davon überzeugt, dass er Cash Anderson töten ließ. Seine Leute ermordeten auf seine Anordnung hin Jeff Dogan und Brian Nelson, und drei von ihnen warteten auf Hank Perkins und mich zwischen Russell und dem Smoky Hill River. Sie ließen keinen Zweifel daran offen, dass sie uns umlegen wollten. Ihre Namen sind Chad Parker, Rich Burnett und James Nichols. Parker und Nichols sind tot, wobei Parker auf das Konto seines Kumpels Rich Burnett geht.“

„Ihre Überzeugung wird nicht ausreichen, um eine Verurteilung wegen der Ermordung des Sheriffs zu erwirken, Clayton“, verlieh der Town Mayor seinen Zweifeln Ausdruck.

„Ich werde alles daran setzen, um die Wahrheit herauszufinden und den wahren Mörder zu überführen – und seinen Auftraggeber natürlich. Dan Donovan meint, dass ich ziemlich allein dastehen werde, wenn es gegen Mitchell hart auf hart geht. Als Sie mit einigen Bewaffneten verhinderten, dass die aufgebrachte Bürgerschaft Brian Nelson aus dem Jail holt und aufhängt, ging ich davon aus, dass Sie so etwas wie eine Bürgerwehr befehligen, Bürgermeister. Donovan meint, dass ich darauf nicht bauen sollte, wenn es zum Treffen mit Mitchell kommt.“

„Dan ist ein alter, seniler Schwätzer. Sie sollten seine Schwarzmalereien ignorieren, Clayton. Es gibt in Great Bend zwei Lager. Pro und contra Dave Mitchell. Die Gegner Mitchells warten nur auf eine Gelegenheit, um ihm ein Feuer unter dem Hintern zu schüren. Bis jetzt hat er noch keinen Anlass gegeben. Doch hat jeder misstrauisch und sorgenvoll die Entwicklung hier in Great Bend beobachtet. Langsam aber zeigt Mitchell sein wahres Gesicht. Und wenn Sie beweisen können, dass er hinter dem Mord an Cash Anderson steckt …“

Viel sagend brach der Town Mayor ab.

„Ich verlasse mich auf Sie, Hawkins“, erklärte Ken Clayton und erhob sich. „Werden Sie dafür sorgen, dass das Office und das Jail so schnell wie möglich wieder aufgebaut werden?“

„Ich werde noch in dieser Stunde die entsprechenden Handwerker mit dem Wiederaufbau beauftragen. – In zwei Stunden findet Andersons Beerdigung statt. Ich denke, Sie nehmen an der Trauerfeier teil.“

„Natürlich.“


*


Als Ken Clayton das Haus des Bürgermeisters verließ, sah er im Schatten zwischen zwei Häusern einen Mann, der zu ihm herüber starrte. Der Bursche trug eine schwarze Hose, ein blaues Hemd und eine braune Lederweste. Als er bemerkte, dass Clayton ihn entdeckt hatte, wandte er sich schnell ab und verschwand hinter einem der Gebäude.

Aha, dachte Ken Clayton grimmig, Mitchell lässt mich überwachen. Er will über jeden meiner Schritte informiert sein.

Er begab sich zum Sheriff’s Office und betrat es. Alles war verwüstet. Die Tür zum Zellentrakt hing schief in den Angeln. Es roch brenzlig. Der Zellenanbau war vollkommen verstört. Die Wucht der Explosion muss fürchterlich gewesen sein. Es würde einige Zeit dauern, bis der Schutt weggeräumt war und ein neues Gebäude errichtet werden konnte.

Clayton verließ das Office und sah am Rand der Plaza auf der dem Office gegenüberliegenden Seite wieder den Burschen, der ihn schon beobachtete, als er das Haus des Town Mayors verließ. Clayton tat, als würde er ihn nicht bemerken, und stapfte durch den Staub zu seinem Anwesen, betrat das Wohnhaus und stieg wenig später durch ein Fenster in der Rückseite wieder ins Freie. Er pirschte hinter den Häusern entlang und entdeckte schon bald seinen Aufpasser. Der Bursche lehnte mit der Schulter an einem Schuppen und rauchte. Von dort aus, wo er stand, hatte er freien Blick auf Claytons Wohnhaus.

Lautlos schlich sich Ken Clayton hinter dem Rücken des Mannes an. Als er noch zwei Schritte hinter ihm war, schien irgendein Instinkt den Burschen zu warnen, denn sein Kopf zuckte herum und er schaute über die Schulter, nahm Clayton wahr und wollte herumwirbeln, doch Clayton vollführte einen langen Schritt und schlug mit dem Gewehr zu.

Ohne einen Laut von sich zu geben, sackte der Mann in sich zusammen und blieb verkrümmt auf der Seite liegen.

Ken Clayton ließ seinen prüfenden Blick über die Plaza schweifen. Sie und die Gehsteige vor den Häusern waren wie leergefegt. Die Stadt stand im Banne der Ereignisse der vergangenen Tage. Es war, als duckte sich die Einwohnerschaft unter der Knute einer Macht, die noch nicht so richtig in Erscheinung getreten, die aber deutlich zu spüren war. Angst und Schrecken gingen um in Great Bend.

Clayton packte den Burschen am Kragen der Weste und schleifte ihn fort. Am Stadtrand zerrte er ihn in eine Scheune, in der Heu und Stroh aufbewahrt wurde. An einem Nagel hingen einige dünne Schnüre. Clayton setzte den Besinnungslosen an einen der Tragebalken und fesselte seine Hände hinter dem Balken zusammen. Dann wartete er darauf, dass sein Gefangener wieder die Besinnung erlangte.

Es dauerte nicht allzu lange, dann zuckten die Lider des Burschen, ein Stöhnen stieg aus seiner Kehle, schließlich öffnete er die Augen. Es dauerte einige Zeit, bis er sich zurecht fand, und er zerrte an den Fesseln. Aber die Schnüre hielten stand. Der Bursche hielt inne, als ihm klar wurde, dass er sich umsonst abmühte, starrte aus blutunterlaufenen Augen zu Ken Clayton in die Höhe und knirschte: „Zur Hölle mit dir, Clayton! Du hast mich brutal zusammengeschlagen. Warum? Aus welchem Grund hast du mich hierher geschleppt und mich gefesselt?“

Details

Seiten
Erscheinungsjahr
2022
ISBN (ePUB)
9783738962369
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (Juni)
Schlagworte
clayton harte pete hackett western edition

Autor

  • Pete Hackett (Autor:in)

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