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Patricia Vanhelsing und die Hexenrache

von Alfred Bekker (Autor:in)
©2022 140 Seiten

Zusammenfassung

Eine Bewegung ließ mich herumfahren. Eine Gestalt in einem weißen Gewand erschien in der Dunkelheit. Im nächsten Moment flammte das Licht auf, und Patricia sah in Tante Lizzys besorgte Züge.

"Was ist Los? Ich habe einen Knall gehört..."

"Oh, Tante Lizzy..."

Sie blickte mit gerunzelter Stirn auf das zerborstene Fenster.

Vorsichtig trat sie heran und warf dann einen Blick hinaus.

"Was ist geschehen?", fragte sie.

Wer sind die geheimnisvollen Verfolger, die es auf Patricia Vanhelsing abgesehen haben?







Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden und Janet Farell.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


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Patricia Vanhelsing und die Hexenrache

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von Alfred Bekker

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1

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Ich stieg die Stufen des großen Theaterportals hinab und schlug den Mantelkragen hoch. Es war eine eiskalte Nacht. Nebel kroch durch die Straßen Londons und schuf milchige Lichtinseln um die eingeschalteten Straßenlaternen.

Wie durch Watte hörte ich Wortfetzen aus den Unterhaltungen der anderen Theaterbesucher. Die meisten von ihnen gingen jetzt gut gelaunt nach Hause.

Ich blieb auf den Stufen stehen und ließ den Blick umherschweifen. Schattenhaft waren Bewegungen im dichten Nebel auszumachen. Autotüren klappten zu. Ich presste meine Handtasche an mich.

Als Reporterin der <London Express News> war ich kurzfristig für einen erkrankten Kollegen eingesprungen, um ein neues Musical zu besprechen, dessen Uraufführung ich gerade angeschaut hatte.

»Hallo, Patricia!«, rief plötzlich eine männliche Stimme hinter mir.

Ich drehte mich herum und erblickte Eric Bristol, einen Kollegen, der aus demselben Grund wie ich in dieser Vorstellung gewesen war, nur das seine Kritik in der <Times> erscheinen würde. Wir waren uns ein paar mal flüchtig begegnet.

»Sie hier?«, wunderte er sich. »Haben Sie das Ressort gewechselt?«

Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin für einen Kollegen eingesprungen.«

»Verstehe.«

Bristol war um die vierzig, immer sehr gut gekleidet und genau die Art von Reporter, wie man sie sich für die seriöse <Times> vorstellte.

Wir gingen zusammen die restlichen Stufen hinab.

»Wussten Sie, dass ich auch mal bei den London Express News gearbeitet habe?«, fragte er mich.

Ich sah ihn überrascht an.

»Nein«, sagte ich dann.

»Ist allerdings schon eine Ewigkeit her. Ich war Gerichtsreporter.« Er zuckte die Schultern. »Aber auf die Dauer war es mir einfach zu eintönig, immer auf den Fluren von Old Baily herumzustehen, um einen Richter oder Staatsanwalt ein Statement zu entlocken.« Er blieb stehen und musterte mich. Dann sagte er: »Ja, das waren noch Zeiten. Damals war Michael T. Swann noch nicht Chefredakteur bei den News.«

Ich hob die Augenbraue. »Ach – und ich hätte gedacht, dass er in seinem Büro geboren wurde«, erwiderte ich und Eric lachte.

»Keineswegs«, meinte er dann. »Aber ich wette, sein Schreibtisch sieht auch heute noch wie ein Schlachtfeld aus.«

»Das ist allerdings wahr«, bestätigte ich.

»Manche Dinge ändern sich eben nie.«

»Wie fanden Sie das Musical, Eric?«

Er antworte mir nicht. Stattdessen fragte er: »Nehmen wir noch einen Drink zusammen?«

Ich schüttelte den Kopf.

»Nein, es ist schon spät. Ich hatte einen harten Tag heute.«

Eric nickte. »Dann vielleicht ein andermal.«

»Ja, vielleicht.«

Ich hatte einfach keine Lust mir den ganzen Abend lang die Geschichten aus der >guten alten Zeit<  anzuhören. Davon redete schon mein Chef oft genug: damals, als es noch Reporter gab, die ihren Job ernst nahmen und so lange recherchierten, bis jede auch noch so unbedeutend erscheinende Kleinigkeit hieb- und stichfest war.

Als wir den Fuß der steinernen Treppe erreicht hatten, verabschiedeten wir uns.

Ich hatte den Wagen in einer Nebenstraße geparkt.

Ein kühler Hauch zog zwischen den wie düstere Schatten dastehenden mehrgeschossigen Häusern hindurch. Und das diffuse Licht der Straßenlaternen gab der ganzen Szenerie etwas Irreales.

Es waren kaum noch Passanten unterwegs. Und die Besucher des Theaters verloren sich rasch in der Nacht.

Meinen kirschroten Mercedes 190 hatte ich in der Carlton Street abgestellt. Dort gab es vorwiegend Apartmenthäuser.

Als ich dort einbog, hatte ich plötzlich das Gefühl, beobachtet zu werden. Ich blickte mich um, blieb einen Moment stehen und schalt mich dann eine Närrin.

Was ist bloß los mit dir?, ging es mir durch den Kopf.

Vielleicht waren meine Nerven einfach etwas überreizt.

Das wäre nicht verwunderlich gewesen. Vor kurzer Zeit war ich in Deutschland in den Ruinen der Burg Frankenstein meinem schlimmsten Feind, dem skrupellosen Dr. Skull, wieder begegnet, und danach hatte es mich nach Haiti verschlagen, wo ich es mit einem Voodoo- und Zombie-Kult zu tun bekommen hatte. Zwei grausige Abenteuer, die mir noch immer in den Knochen steckten.

Ich atmete tief durch.

Musical-Melodien schwirrten mir in einem furiosen Potpourri im Kopf herum.

Dann erstarrte ich mitten in der Bewegung.

Ungläubig riss ich die Augen auf.

In einer Türnische sah ich ein giftgrün leuchtendes Etwas. Ich schluckte, kniff die Augen zusammen.

Mein Gott, was ist das?, durchzuckte es mich.

Das eigenartige Leuchten pulsierte leicht. Ich hatte das Gefühl, dass dieses Etwas auf irgendeine Art und Weise lebendig war.

Das Herz schlug mir bis zum Hals.

Für den Bruchteil eines Augenblicks war mir, als hätte ich noch etwas gesehen.

Augen, so rot wie glühende Kohlen...

Doch im nächsten Moment war die Leuchterscheinung verschwunden. Nur noch Dunkelheit war dort, wo gerade noch ein geisterhaftes Augenpaar gelauert hatte.

Ich schluckte.

Was war das gewesen?

Das Übersinnliche war mein Metier. Ich hatte zahlreiche Artikel zu diesem Themenbereich geschrieben und inzwischen auch so manches an rätselhaften Erlebnissen hinter mir.

Aber nichts, was sich mit dieser eigenartigen Erscheinung hätte vergleichen lassen.

Vielleicht bist du doch nur ein Opfer deiner überreizten Nerven, sagte ich mir.

Und ich wäre nur allzu gern bereit gewesen, es auch zu glauben. Vorsichtig ging ich bis zum Wagen. Während ich den Schlüssel ins Schloss steckte, glaubte ich in einiger Entfernung eine schattenhafte Gestalt zu sehen. Sie stand in der Nähe einer Laterne, aber das Licht fiel so, dass nichts weiter als ein dunkler Umriss zu erkennen war.

Ich stieg in den Wagen und setzte mich ans Steuer.

Dann ließ ich den Motor an. Noch bevor ich auch das Licht einschalten konnte, zischte etwas blitzartig durch die Nacht. Es leuchtete auf dieselbe Weise wie jenes Ding, das ich an der Hausnische gesehen zu haben glaubte.

Das grellgrüne Leuchten durchschnitt die Dunkelheit der Nacht wie ein Messer.

Und dann hatte ich es plötzlich direkt vor mir auf er Kühlerhaube des Mercedes 190.

Das Wesen strahlte ein geisterhaft wirkendes Licht ab. Es schien keine feste Gestalt zu haben, sondern sich ständig zu verändern. Arme wuchsen und verschwanden wieder. Krallenbewehrte Tatzen, Tentakel, spitze Ohren und ein fratzenhaftes Gesicht, das hassverzerrt war.

Zwei rote Augen funkelten mich böse an.

Ein schuppiges Maul bildete sich, beinahe so groß wie das eines Hundes. Ein reptilienhaftes Zischen drang die Nacht und übertönte sogar das Geräusch des Wagenmotors.

Das Wesen nahm jetzt eine Gestalt an, die entfernte Ähnlichkeit mit einem chinesischen Drachen aufwies. Eine Rote Flammenzunge schoss aus dem Maul heraus, das etwa die Größe einer Schäferhundschnauze hatte. Ich schrie laut auf

Einen Augenblick lang sagte ich mir, dass dies einer jener schrecklichen Alpträume sein musste, unter denen ich hin und wieder litt.

Es dauerte eine Schrecksekunde, ehe die Erkenntnis mich kalt erfasste, dass dies alles hier wirklich geschah.

So unglaublich es auch sein mochte.

Das Grauen hatte mich erfasst und hielt mein Herz in seinen eisernem Griff. Panik erfüllte mich.

Nur weg!

Das war der einzige klare Gedanke in mir.

Ich setzte den Gang und gab Gas.

Was immer dies auch für ein rätselhaftes Wesen war – es war eindeutig, dass es mich angreifen wollte. Eine alptraumhafte Spukgestalt, die wie ein Sendbote des blanken Wahnsinns wirkte.

Erneut schoss eine Flammenzunge aus dem mit spitzen Zähnen bewehrten Maul. Es zischte. Die Frontscheibe des Mercedes bedeckte sich innerhalb eines Augenaufschlages mit schwarzem Ruß.

Ich konnte nichts mehr sehen und trat auf die Bremse.

Die Reifen quietschten.

Ein Ruck ging durch den Wagen.

Er stieß irgendwo an, und ich hob schützend die Arme vor das Gesicht. Im selben Moment zersprang das rußgeschwärzte Glas der Frontscheibe in tausend Scherben, und eine Hitzewelle wehte mich wie der heiße Atem des Todes an.

»Nein!«, schrie ich, beinahe wie von Sinnen.

Ein Glasregen ging über mir nieder. Ich kniff die Augen zusammen und glaubte bereits zu spüren, wie mein Gesicht und meine Haare versengt würden...

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»He! Alles in Ordnung? Ist Ihnen etwas passiert?«

Wie durch Watte drang die Männerstimme in mein Bewusstsein. Einen Augenblick war ich wie weggetreten gewesen.

Ich öffnete vorsichtig die Augen und betaste mit den Händen ungläubig mein Gesicht. Glas rieselte mir aus den Haaren. Aber ansonsten war mir nichts geschehen. Es war unglaublich.

Ich blickte durch die zerstörte Frontscheibe. Auf der Kühlerhaube, dort, wo sich gerade noch dieses gespenstische, grünlich leuchtende Etwas befunden hatte, war nun...

—-nichts!

Der glutäugige Drachen war verschwunden.

Ich fühlte mich einen Augenblick lang so, als wäre ich aus einem furchtbaren Albtraum erwacht. Aber das, was ich erlebt hatte, konnte kein Traum gewesen sein.

Die Frontscheibe war wirklich zerstört. Und die Glassplitter waren schwarz vom Ruß. Es sah aus, als ob die Scheibe unter großer Hitzeeinwirkung zerplatzt war.

Ich schluckte und atmete tief durch. Langsam beruhigte sich mein Puls etwas. Aber die Angst saß mir noch immer in den Knochen.

Allein der Gedanke an das, was sich gerade zugetragen hatte, ließ mich schaudern.

Ein untersetzter Mann in mittleren Jahren hatte die Wagentür geöffnet. Ich bemerkte ihn erst, als er mich bei der Schulter fasste.

»Sind Sie verletzt, Ma'am?«

Die Berührung riss mich aus dem tranceähnlichen Zustand heraus, in dem ich mich befunden hatte. Ich drehte langsam den Kopf zu ihm herum und blickte in sein besorgtes Gesicht.

»Wer sind Sie?«, fragte ich.

»Ich heiße Bolder und wohne dort drüben.« Er machte eine flüchtige Geste mit der linken Hand. »Meine Frau hat einen Knall gehört und mich geweckt. Sie sind anscheinend blindlings auf ein parkendes Auto aufgefahren.«

»Oh.« Ich fasste mir an den Kopf.

»Sie scheinen unter Schock zu stehen. Der Notarzt wird gleich kommen.«

»Das wird nicht nötig sein.«

»Ma'am, er ist schon unterwegs.«

Ich nickte matt.

»Vielleicht ist es besser«, murmelte ich.

»Warten Sie, ich helfe Ihnen aus dem Wagen«, bot der Mann an, der sich Bolder nannte.

»Danke, aber das ist wohl nicht nötig.«

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Ich gelangte schließlich mit einem Taxi nach Hause. Mein roter Mercedes wurde abgeschleppt und in eine Werkstatt gebracht.

Nicht nur, dass ich an diesem Abend einen Unfall verursacht hatte, zu Hause wartete noch eine unangenehme Aufgabe auf mich. Ich musste meiner Großtante Elizabeth Gormic – für mich Tante Lizzy – irgendwie schonend beibringen, dass der kirschrote 190er, den sie mir geschenkt hatte, im Moment in einem beklagenswerten Zustand war.

Tante Lizzy hatte mich nach dem Tod meiner Eltern bei sich aufgenommen und wie eine eigene Tochter aufgezogen. Ich lebte bis heute in ihrer viktorianischen Villa, in der ich die obere Etage für mich hatte. Der Rest des verwinkelten Hauses beherbergte neben Tante Lizzys eigenen Räumen ihr gewaltiges Privatarchiv, in dem sie alles sammelte, was irgendwie mit Okkultismus oder übersinnlichen Phänomenen zu tun hatte.

Von meiner eigenen Etage abgesehen, gab es kaum einen Raum im Haus, der nicht mit Teilen dieser Sammlung belegt war, die in ganz England wohl ihresgleichen suchte. Dicke Folianten mit obskuren Schriften, geheimnisvolle, zum Teil uralte Niederschriften von Ritualen und magischen Praktiken, Geheimschriften, die nur innerhalb gewisser Zirkel gelesen worden waren. Dazu kam noch eine umfangreiche Sammlung von Presseartikeln zu diesem Themenbereich. Schon oft hatte sie mir bei meinen Recherchen helfen können.

Tante Lizzy wusste nur zu gut, dass sich auf dem Gebiet des Okkultismus vorwiegend Scharlatane und geldgierige Betrüger tummelten.

Daher bewahrte sie sich stets eine gesunde Skepsis , wenn sie irgendwo auf Schilderungen stieß, die den Schluss nahelegten, dass es sich um ein übersinnliches Phänomen handelte.

Andererseits war sie aber auch davon überzeugt, dass es einen Rest an seltsamen Erscheinungen und Geschehnissen gab, der mit den Mitteln der modernen Wissenschaft einfach noch nicht zu erfassen war. Es ging ihr gewissermaßen darum, die Spreu vom Weizen zu trennen und diese Phänomene wenigstens zu dokumentieren, auch wenn die seriöse Wissenschaft sich zumeist gar nicht mit ihnen beschäftigte.

Zu ihren eigenen okkulten Sammlungen kamen noch die vielen Fundstücke, die ihr Mann, der seit Jahren verschollene Archäologe Frederik Gormic, von seinen Forschungsreisen mitgebracht hatte – Dämonenmasken, Fetische, Bruchstücke von Steintafeln und vieles mehr...

Ich betrat die Villa und sah durch den Türspalt noch Licht in der Bibliothek.

Zwar war es schon spät, aber es kam durchaus vor, dass Tante Lizzy ganze Nächte hindurch in einem jener geheimnisvollen, mitunter von ihr liebevoll restaurierten ledergebundenen Folianten schmöckerte, von denen sich Tausende in den engen Regalen drängten.

Ich trat an den Türspalt und blickte hindurch.

Sie saß über einem der staubigen Bände gebeugt.

Dann schaute sie plötzlich auf.

»Ah, du bist es.« Sie lächelte und setzte die Lesebrille ab. »Du bist spät dran heute.«

»Ich hätte anrufen sollen«, sagte ich. Sie machte eine wegwerfende Bewegung mit der rechten Hand und meinte dann: »Du bist ja keine dreizehn mehr, Patti. Manchmal vergesse ich das einfach. Ich will dich keineswegs ausfragen.«

Ich trat zu ihr.

»So habe ich das auch nicht empfunden«, erwiderte ich.

»Dann bin ich ja froh.«

»Ein Kollege fiel kurzfristig aus, und so kam ich zu der Ehre, eine Musical-Premiere besprechen zu dürfen.«

Sie legte den Folianten aufgeschlagen auf einen kleinen runden Tisch und erhob sich. Im Laufe der Jahre hatte sich unsere Beziehung etwas gewandelt. Früher war sie meine Ersatzmutter und Erzieherin gewesen, jetzt hatte sie eher die Rolle einer erfahrenen Freundin und Ratgeberin.

Sie sah mich seltsam an.

»Du siehst aber nicht so aus, als hättest du einen schönen Abend gehabt«, stellte sie dann fest.

Wir kannten uns einfach zu gut, als dass ich ihr etwas hätte vormachen können.

Ich atmete tief durch und suchte noch nach den richtigen Worten.

Tante Lizzy fasste mich bei den Schultern.

»Was ist los, Patti?«

»Das Geringste ist wohl die zerbrochene Frontscheibe des Mercedes«, sagte ich.

»Oh Gott, hattest du einen Unfall?«

»Ich weiß nicht, ob das das richtige Wort ist«, sagte ich gedehnt. Und dann berichtete ich ihr in knappen Worten, was geschehen war.

Für Augenblicke tauchte dabei das grünliche, drachenähnliche Wesen wieder vor meinem inneren Auge auf. Ich konnte fühlen, wie sich mein Puls wieder beschleunigte.

Es war so furchtbar gewesen...

»Tante Lizzy, ich habe nicht die geringste Ahnung, was das war!«, rief ich dann, und Verzweiflung schwang in meiner Stimme mit. Allein die Erinnerung verursachte mir ein kaltes Frösteln. »Dieses Wesen hatte die Absicht...«

Ich schluckte und brach ab.

»Rede weiter, Patti!«

»Es wollte mich töten! Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.«

»Und du bist dir sicher, dass es nicht eine Traumvision war?«

Ich wusste, worauf Tante Lizzy hinauswollte. Seit meiner Kindheit verfügte ich über eine leichte seherische Gabe, die sich unter anderem in Träumen, Tagträumen und Visionen zeigte. So konnte ich für kurze Momente die ansonsten unüberbrückbaren Abgründe von Raum und Zeit überwinden. Manchmal war es nur ein kurzes Schlaglicht auf die Zukunft, was ich erhaschen konnte.

Oder ich hatte eine unheilvolle Ahnung. Hin und wieder jedoch sah ich auch sehr klare Bilder. Allerdings war es meist schwierig, diese richtig zu deuten, denn der größere Zusammenhang blieb mir zumeist verborgen.

Das Schlimme war, dass ich diese Gabe – wie Tante Lizzy meine Fähigkeit nannte, - nicht kontrollieren konnte. Diese Träume und Visionen überfielen mich plötzlich und ohne Vorwarnung. Oft empfand ich sie eher als Fluch. Ein drohendes Verhängnis auf einen geliebten Menschen oder sich selbst zurollen zu sehen, ohne zu wissen, wie man es abwenden könnte, ist grausam.

Zunächst hatte ich mich lange dagegen gesträubt, zu akzeptieren, dass ich über diese übersinnliche Gabe verfügte.

Aber durch Tante Lizzy hatte ich gelernt, dass ich nicht einfach die Augen davor verschließen konnte.

Ich konnte nicht so tun, als ob da nichts wäre.

Stattdessen musste ich mehr und mehr lernen, diese Gabe zu kontrollieren.

Aber das war leichter gesagt als getan.

Und noch immer befand ich mich dabei ganz am Anfang meines Weges.

»Patti«, hörte ich die sanfte Stimme meiner Großtante. »Patti, bist du dir sicher, dass es keine Vision war?«

In meinem Kopf wirbelte alles durcheinander. Empfindungen der unterschiedlichsten Art. Ängste, Befürchtungen und das Gefühl das kalten Grauens, das sich heimtückisch meinen Rücken hinaufgeschlichen hatte, dort eine Gänsehaut erzeugte und mich zittern ließ.

Was war es, was ich da gesehen und erlebt hatte?

»Ich weiß es nicht«, flüsterte ich, und eine einsame Träne ran mir die Wange hinunter.

Ich wischte sie hastig weg, und Tante Lizzy tat das, was sie schon getan hatte, als ich noch ein kleines Mädchen gewesen war.

Sie nahm mich in den Arm.

»Ich weiß es wirklich nicht«, wiederholte ich. Verzweiflung herrschte in mir.

»Ganz ruhig, mein Kind«, sagte Tante Lizzy.

»Es war so real!«

»Ich verstehe, was du meinst.«

Ich sah meine Großtante mit ernstem Blick an. »Ich glaube nicht, dass es nur eine Vision war. Aus dem Maul dieses Wesens schoss eine Hitzewelle, die immerhin die Frontscheibe meines Mercedes zerbersten ließ.«

Tante Lizzy nickte.

Sie wirkte sehr nachdenklich.

»Ich werde mich um die Sache kümmern, mein Kind«, versprach sie. Ich lächelte matt.

»Was würde ich nur ohne dich tun, Tante Lizzy?«

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Unruhig hatte ich mich in der Nacht hin- und hergeworfen. Kein Alptraum hatte mich gequält, nur eine seltsame Unruhe, die ich nicht erklären konnte.

Schweißgebadet erwachte ich dann, riss die Augen auf und blickte mich in meinem Schlafzimmer um. Es war eine mondlose, sehr dunkle Nacht. Nichts als dunkle Schatten waren hinter den Fenstern zu sehen, doch dann glaubte ich eine Bewegung in dieser undurchdringlichen Finsternis wahrzunehmen.

Ich vermutete, dass es die Baumkronen in Tante Lizzys Garten waren, die der Wind hin und her schwenkte.

Trotzdem stand ich auf.

Die eigentümliche Unruhe war noch immer in mir.

Ich rieb mir mit den Händen die Unterarme. Es war kühl.

Barfuß lief ich über den kalten Boden bis zum Fenster.

Was erwartest du dort zu sehen?, ging es mir durch den Kopf.

Ich blickte hinaus in die namenlose Finsternis, die sich wie ein schwarzes Seidentuch über alles gelegt zu haben schien.

Und dann sah ich es!

Grünlich leuchtend hockte es neben einem dicken, knorrigen Baum, der als schwarzer Schatten im Garten aufragte. Die rotglühenden Augen blitzten mich an. Das Maul öffnete sich, und die Flammenzunge kam mir einem Zischen hervor, das selbst durch das geschlossene Fenster zu hören war.

Ein Laut der mir förmlich das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Ich war einige Augenblicke lang völlig unfähig, irgend etwas zu tun oder zu denken. Alles wirbelte in mir durcheinander.

Ich presste die Lippen aufeinander, um nicht lauthals aufzuschreien.

Mein Gott!, durchzuckte es mich siedend heiß. Was will dieses Wesen nur von mir?

Jedenfalls konnte es kaum ein Zufall sein, dass es mich innerhalb so kurzer Zeit zweimal heimsuchte.

Warum verfolgte es mich?

Angst erfasste mich und lähmte mich geradezu. Es war furchtbar. Den Kräften dieses Wesens hatte ich nicht das geringste entgegenzusetzen...

Erinnerungen an die erste Begegnung mit diesem Ding stiegen in mir auf. Immer wieder sah ich die entsetzlichen Bilder vor meinem inneren Auge. Das zischende Geräusch, die hasserfüllten Augen, das spitzzahnige Maul...

Die Hitze.

Und das platzende Glas!

Es war so schnell gegangen, und auf einmal fragte ich mich, weshalb ich eigentlich noch am Leben war.

Was war geschehen, das dieses geheimnisvolle Wesen vertrieben hatte?

Schließlich musste es einen Grund für sein plötzliches Verschwinden gegeben haben.

Ich versuchte, mich an jede Einzelheit zu erinnern. Jedes winzige Detail konnte mich eventuell auf die richtige Fährte bringen. Für eine Sekunde – nicht länger!- schloss ich die Augen.

Und als ich die Augen wieder öffnete, sah ich zwei dieser grünlich leuchtenden Wesen in Tante Lizzys Garten.

Nur sie waren auszumachen, alles andere war Schwärze.

Ihre Gestalten veränderten sich ständig, als könnten sich diese Wesen nicht für eine bestimmte Form entscheiden. Nur der Kopf blieb gleich und hatte immer das Aussehen eines...

...Drachen!

Wie aus dem Nichts erschien dann ein drittes Wesen.

Es schien einfach aus der puren Dunkelheit herauszukriechen. Schaudernd sah ich diesem eigenartigen Schauspiel zu.

Dabei hielt ich den Atem an.

Wiederholt war ich bei meinen zahlreichen Recherchen Zeuge übersinnlicher oder okkulter Phänomene geworden. Aber etwas derartiges hatte ich nie zuvor erlebt.

Ein eisiger Schauer überfiel mich.

Welch ein Hass stand in den rotglühenden Augen dieser kleinen grünen Teufel, die sich auf geheimnisvolle Weise vermehrten. Immer weitere dieser Wesen materialisierten sich aus dem Nichts. Bei etwa einem Dutzend verlor ich den Überblick. Sie saßen in den Ästen der düstere Schatten dastehenden Bäume, hockten in den Sträuchern von Tante Lizzys Garten und auf dem Rasen.

Das Grauen packte mich.

Ich wollte nach Tante Lizzy rufen, aber kein Laut kam über meine Lippen, als ich halb den Mund öffnete. Ein dicker Kloß verschloss mir die Kehle. Lähmendes Entsetzen schien nicht nur meine Arme und Beine völlig zu betäuben, sondern auch meine Stimme.

Eine Sekunde später erblickte ich eine schattenhafte Gestalt. Wie ein dunkler Schattenriss stand sie da.

Sie?

Unwillkürlich hatte ich an eine Frau gedacht, obwohl das eigentlich nicht zu erkennen war.

Eine Ahnung!, durchschoss es mich.

Die Gestalt bewegte sich etwas, ging zwischen den kleinen grünen Satansdrachen hindurch, als wären es gute Bekannte oder harmlose Haustiere.

Ich kenne sie!, dachte ich.

Es war ein plötzlich auftauchendes Gefühl in mir. Auch dafür gab es eigentlich keine Erklärung.

Woher nur?

Auch meine Gedanken schienen im Moment unendlich träge zu sein, und ein einziges Chaos herrschte in meinem Kopf. Mein Herz schlug wie wild, während ich verzweifelt versuchte, dieses unlösbare Rätsel zu lösen.

Mein Gott!

Und dann...

Wie auf ein geheimes Zeichen hin, öffneten diese kleinen drachenhaften Wesen ihre Mäuler.

Die Flammenzungen schossen hervor wuchsen zu grotesker Größe und zischten mit einem grellen Leuchten auf mein Fenster zu.

Innerhalb eines Sekundenbruchteils war die Scheibe mit Ruß bedeckt. Es gab einen durchdringenden Knall. Die Scheibe zerbarst.

Ich taumelte rückwärts und riss die Arme hoch. Die Hitzewelle war furchtbar. Ich erwachte aus meiner Erstarrung und machte einen schnellen Schritt vom Fenster weg.

Dann blickte ich hinaus in den Garten. Ein kühler Hauch folgte der Hitzewelle. Der Wind wehte durch die mächtigen Baumkronen und heulte um das Haus herum.

Das darf nicht wahr sein!, durchfuhr es mich in stiller Verzweiflung. Diese furchtbaren, dämonenhaften Wesen waren nirgends mehr zu sehen. Nichts von ihnen war zurückgeblieben. Der Garten schien nur noch aus der Finsternis zu bestehen. Kein Stern und kein Mond gab auch nur einen Funken Licht.

Ich schluckte.

Und zitterte.

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Eine Bewegung ließ mich herumfahren. Eine Gestalt in einem weißen Gewand erschien in der Dunkelheit. Im nächsten Moment flammte das Licht auf, und ich sah in Tante Lizzys besorgte Züge.

»Was ist Los? Ich habe einen Knall gehört...«

»Oh, Tante Lizzy...«

Meine Großtante blickte mit gerunzelter Stirn auf das zerborstene Fenster.

Vorsichtig trat sie heran und warf dann einen Blick hinaus.

»Was ist geschehen?«, fragte sie.

»Sie waren hier! Diese Wesen... Tante Lizzy, sie verfolgen mich!«

»Diesmal waren es mehrere?«

»Dutzende!«

Tante Lizzy faste mich bei den Schultern. Sie sah mich sehr ernst an.

»Patti, was hast du noch gesehen?«

Ich erwähnte die Gestalt. »Ich glaube, es war eine Frau.«

Dann zuckte ich mit den Schultern und deutete auf die angerußten Scherben.

»Ich kann mir das doch nicht nur eingebildet haben, Tante Lizzy!«

»Nein«, murmelte diese nachdenklich. »Das glaube ich auch nicht...«

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Ich legte mich in einem Nebenraum auf die Couch, aber in dieser Nacht fand ich kaum noch Schlaf.

Ich stand früh auf und fühlte mich wie gerädert.

Tante Lizzy fand ich in der Bibliothek. Sie war über dem Studium ihrer Schriften eingeschlafen.

Aber ihr Schlaf war nur leicht, und so schreckte sie sofort hoch, als ich auf eine knarrende Parkettbohle trat. In der gesamten Bibliothek hatte Tante Lizzy Bücher und Zeitungsartikel auf dem Fußboden verteilt.

Sie schien intensiv nachgeforscht zu haben.

»Wie lange warst du noch auf?«, fragte ich.

»Kind, ich weiß nicht. Irgendwann fielen mir die Augen zu. Aber im Gegensatz zu zu dir kann ich mich ja tagsüber etwas aufs Ohr legen.«

Sie atmete tief durch.

»Bis jetzt bin ich ziemlich ratlos«, erklärte sie dann. »Es gibt durchaus zahlreiche Schilderungen von parapsychologischen Phänomenen, bei denen es zu Hitzeentwicklungen und zersprengten Glasscheiben kam. Aber was diese seltsamen Wesen angeht, die du geschildert hast... Ich kann mir darauf noch keinen Reim machen.«

»Das wäre ja auch etwas zuviel verlangt«, erwiderte ich und versuchte dabei ein Lächeln. Es geriet mir vermutlich sehr matt.

Tante Lizzy bedachte mich mit einem besorgten Blick.

»Pass auf dich auf, Patti.«

»Natürlich.«

»Und achte auf...«

»...meine Gabe?«

Sie nickte.

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Ich ließ mich mit dem Taxi in die Londoner Lupus Street bringen, wo das Verlagsgebäude der <London Express News> stand. Unsere Redaktion hatte dort eine gesamte Etage mit Beschlag belegt. Einer der zahlreichen Schreibtische in dem Großraumbüro gehörte mir. Ich ließ mich seufzend auf meinen Drehstuhl fallen, nachdem ich mir einen Pappbecher des etwas zu dünnen Kaffees aus dem Automaten geholt hatte.

Die Geschehnisse der letzten Nacht verfolgten mich noch immer. Sie erschienen mir seltsam irreal. Beinahe unwirklich.

Wie die Erinnerung an einen Film, den man gesehen hat.

Ich nippte am Kaffee und versuchte gerade, mich auf die Musical-Besprechung zu konzentrieren, die ich möglichst schnell abzuliefern hatte.

Aber es wollte mir einfach nicht gelingen.

Ich trank noch einen kräftigen Schluck und lehnte mich dann zurück.

Warum ich?, ging es mir durch den Kopf. Es muss einen Grund dafür geben! Womit habe ich den Zorn dieser seltsamen Wesen erregt?

Und wenn ich mir am Ende doch alles nur eingebildet hatte und mich meine eigenen Traumvisionen zum Narren hielten?

Auch zuvor schon hatte es Augenblicke gegeben, in denen ich diese Visionen für Realität gehalten hatte.

Und die zersprungenen Scheiben? Mir schauderte bei dem Gedanken, der sich daraus ergab.

Was, wenn sich meine Gabe in eine Richtung entwickelte, die mir keines falls lieb sein konnte? Wenn Dinge, die ich träume, in die Realität eingriffen? Wenn ich diese geisterhaften Drachenwesen Kraft meiner Gabe aus meiner Phantasie entstehen ließ?

Von Tante Lizzy wusste ich, das es solche Fälle gab. Sie hatte mir aus einem Buch des berühmten Parapsychologen Zamorra vorgelesen, der sich mit solchen Fällen beschäftigt hatte.

Dass ich über eine gewisse mentale Kraft verfügte, mit deren Hilfe ich hin und wieder in die Zukunft zu sehen vermochte, war für mich inzwischen eine Tatsache. Aber wer garantierte mir, dass sich diese Kraft für immer auf dieselbe Weise äußerte?

Von diesen geisterhaften Wesen verfolgt zu werden, das war schlimm genug.

Der Gedanke aber, dass meine Gabe vielleicht völlig außer Kontrolle geriet und sich in eine im wahrsten Sinne des Wortes zerstörerische Richtung entwickelte, war noch weitaus furchtbarer.

Meine Finger tickten mechanisch auf dem Schreibtisch herum.

Ein Schatten erschien dort plötzlich.

Ich fuhr aus meinen Gedanken auf – und blickte in die ruhigen, grün-grauen Augen von Tom Hamilton, einem Kollegen, der vor kurzem bei den >News< angefangen hatte.

Er hatte vorher bei einer großen Nachrichtenagentur gearbeitet und war in aller Welt herumgekommen.

Zuletzt war er wohl in Asien als Korrespondent beschäftigt gewesen.

Ein Job, von dem viele, die hier in der Redaktion der >News< saßen, ihr ganzes Leben lang nur träumen würden. Was diesen Mann hierher geführt hatte, blieb mir nach wie vor ein Rätsel.

Er war groß, dunkelhaarig und ziemlich schweigsam, was seine persönlichen Dinge anging. Das machte es schwer, etwas mehr über ihn zu erfahren. Ein Mann mit Geheimnis.

Er lächelte charmant.

»Sie sehen nicht gut aus, Patricia«, stellte er fest.

Ich hob die Augenbrauen.

»Sie wissen aber, was eine Frau gerne hört«, erwiderte ich sarkastisch.

Wir lachten beide, und für einen kurzen Augenblock gelang es mir sogar, die düsteren Gedanken zu vergessen, die mich seit dem gestrigen Abend nicht mehr losgelassen hatten.

»So war das nicht gemeint«, erwiderte er dann.

Ich nickte. »Ich verstehe schon. Letzte Nacht habe ich schlecht geschlafen. War wohl einfach ein bisschen viel für mich in letzter Zeit. Haben Sie nicht Lust, die Musical-Besprechung für mich zu schreiben?«

»Ich war nicht bei der Premiere«, erwiderte er. In seinen Augen blitzte es dabei.

»Und bei mir ist der Kopf völlig leer«, sagte ich.

»Dann würde es wirklich keinen Unterschied machen.«

»Sie sagen es, Tom»

»Leider muss ich Ihnen trotzdem einen Korb geben. Mr. Swann hat mich bis zum Hals in Arbeit eingedeckt. Jeder Gedanke an eine Pause erscheint da schon wie ein Frevel.«

»Und dann stehen Sie hier herum?«

»Ich suche Jim Field. Sie arbeiten doch oft zusammen, und da dachte ich...«

»Tut mir leid, ich habe ihn heute noch nicht gesehen«, erwiderte ich.

Jim Field war als Fotograf bei den >London Express News< tätig. Ein blonder, ziemlich unkonventionell gekleideter junger Mann in meinem Alter. Wir hatten schon oft zusammengearbeitet.

Tom hob die Schultern.

»Es hätte ja sein können«, meinte er. »Jim hat mir ein paar Fotos aus seinem reichhaltigen Fundus versprochen, die genau zu der Story passen, an der ich gerade arbeite.«

»Sehen Sie auf dem Parkplatz nach«, riet ich ihm. »Wenn dort ein rostiges Stück Metall steht, das entfernt an ein Auto erinnert, muss Jim im Haus sein. Wenn nicht...«

Details

Seiten
Erscheinungsjahr
2022
ISBN (ePUB)
9783738959406
Sprache
Deutsch
Erscheinungsdatum
2022 (März)
Schlagworte
patricia vanhelsing hexenrache

Autor

  • Alfred Bekker (Autor:in)

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Titel: Patricia Vanhelsing und die Hexenrache